Garching:Zeitgemäß und nachhaltig

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Der Garchinger Stadtrat sucht nach einem sinnvollen pädagogischen Raumkonzept für die neue Grundschule Nord

Von Irmengard Gnau, Garching

Die Stadt Garching braucht eine weitere Grundschule, soweit sind sich alle einig. Im vergangenen Herbst beschloss der Stadtrat, für den zahlreichen Nachwuchs der Kommune eine dreizügige Schule im Norden des Ortes zu errichten. Das Schulhaus soll zeitgemäß und nachhaltig sein, die Inklusion von Schülern mit Einschränkungen ebenso wie eine Ganztagsbetreuung erlauben und so ausgestattet werden, dass es sich nicht nur für eine Generation von Schülern und Lehrern eignet, sondern auch zukünftigen Anforderungen gewachsen sein wird.

So weit, so einig ist man sich im Stadtrat über die Anforderungen. Der Weg, um diese zu erreichen und umzusetzen, muss nun freilich erst gefunden werden. Beraten soll die Garchinger Kommunalpolitiker bei dieser Entscheidung die ehemalige Schulrätin Andrea Lehner, die den Stadträten am Donnerstagabend Anregungen für ein pädagogisches Gesamtkonzept für die Grundschule vorstellte. Zentrales Element dabei: der Platz. Im Sinne eines "zukunftsweisenden" pädagogischen Konzepts sprach sich Lehner für großzügig gestaltete Klassenzimmer mit mindestens 75 Quadratmetern Fläche aus, die auch Rückzugsnischen bieten sollten. Gerade für Ganztagsbetreuung seien auch ausreichend große Außenanlagen wichtig, gab die Expertin zu bedenken. Lehner zufolge nehmen bereits die Eltern von mehr als der Hälfte aller Garchinger Kindergarten- und Krippenkinder eine lange Betreuungszeit in Anspruch, was auf eine hohe Nachfrage auch bei Ganztag in der Schule schließen lässt.

Bevor sich der Stadtrat auf ein pädagogisches Raumkonzept festlege, sei es doch zentral zu entscheiden, welche Form von Ganztagsbetreuung man anbieten wolle, warf Stadträtin Michaela Theis (Unabhängige Garchinger) ein, die selbst am Werner-Heisenberg-Gymnasium unterrichtet. Zudem merkte sie Zweifel an der Größe der Klassenzimmer an. "Wir müssen überlegen, was wir zahlen können", gab Theis zu bedenken und erntete Nicken bei mehreren Stadtratskollegen. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) kritisierte, unter den gegebenen Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung sei eine gute Pädagogik abhängig vom Geldbeutel der Kommunen, die als Sachaufwandsträger beim Schulbau tief in die Tasche greifen müssten, wollten sie mehr als die Mindestanforderungen erfüllen.

Für die weitere Entscheidung soll die Verwaltung nun mehrere Varianten eines Raumkonzepts entwerfen, die auch die Kostenkomponente und mögliche Förderungen enthalten. Berücksichtigt werden sollen dabei auch Räume für den Schulkindergarten, der an seinem jetzigen Standort in der Mittelschule auf Dauer keinen Platz mehr findet.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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