Garching:Wunsch nach Entlastung

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Die Stadt verlangt bislang von ihren Vereinen Geld für die Buden am Christkindlmarkt. Das soll überprüft werden

Von Gudrun Passarge, Garching

Wie viel Geld Vereine berappen müssen, um eine Bude am Garchinger Christkindlmarkt zu betreiben, soll im Stadtrat noch einmal neu diskutiert werden. Das hat eine Mehrheit der Anwesenden bei der Garchinger Bürgerversammlung entschieden. Anlass war ein Antrag von Harry Kirchner, der die Stadt auffordert, den Vereinen die 60 Euro Gebühren pro Bude zu erlassen und sie finanziell zu unterstützen.

Kirchner, der Vorsitzender der Bürger für Garching ist, erläuterte die Schwierigkeiten, mit denen sich die Vereine beim Christkindlmarkt konfrontiert sehen. Es kämen "erhebliche Kosten" auf sie zu, viele steckten 30 bis 40 Stunden Arbeit da rein und unter dem Strich bliebe vielleicht nur plus minus Null übrig. "Für viele stellt sich die Frage, ob sich das Engagement noch lohnt." Wenn aber die Vereine nicht mehr dabei seien, wäre der Christkindlmarkt nicht mehr das, was er jetzt ist.

Kirchner berichtete, dass nicht nur die Standmiete von 60 Euro anfalle, sondern auch noch Gebühren für die Prüfung der Elektrogeräte fällig würden. Und dann werde noch ein Handwaschbecken gefordert, das auch 100 bis 150 Euro koste. Deswegen forderte Kirchner, die Stadt möge die Becken, falls erforderlich, zur Verfügung stellen und der Bauhof solle die Überprüfung der Elektrogeräte übernehmen.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) wollte das nicht so stehen lassen. "Wir verlangen keine Standgebühren von den Vereinen", sagte er. Vielmehr würden 40 Euro für den Auf- und Abbau der Buden erhoben, was intern pro Bude mit 160 Euro verrechnet würde. Außerdem fielen noch 20 Euro für die Bewachungskosten an, "auch das ist nicht kostendeckend, da legt die Stadt noch was drauf". Der Bürgermeister betonte, die Stadt unterstütze die Vereine "wirklich, wo's geht". Es gebe einen einstimmigen Stadtratsbeschluss, in dem die Gebühren geregelt seien. Die Elektrokontrolle sei keine Schikane, die Prüfungen würden vom Fachelektriker der Stadt kostenfrei durchgeführt. Aber es sei nicht möglich, auch noch an jede Bude Waschbecken zu stellen. Womöglich sei das auch nicht nötig, wenn als Alternative Desinfektionsspray ausreiche. Der Bürgermeister führte an, die Stadt habe viel Geld investiert und 30 neue Buden für jeweils 4000 Euro angeschafft. Kirchner beharrte dennoch darauf, die Vereine zu entlasten. "Die Stadt Garching muss froh sein, wenn Vereine kommen und die Buden haben wollen." Gruchmann ließ darüber abstimmen, ob sich der Stadtrat noch einmal mit der Gebührensatzung beschäftigen soll, was die Mehrheit befürwortete.

© SZ vom 06.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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