Die häufigste Redewendung in den Sitzungen im Garchinger Rathaus ist momentan, dass die Stadt den ersten Schritt machen wolle. Beim Bürgerhaus, beim Feuerwehrhaus, in der Kommunikationszone, und jetzt auch beim Wohnen am Schleißheimer Kanal. In dem Baugebiet in Hochbrück könnten einmal 1800 Menschen leben. Der Stadtrat entschied nun einstimmig, die Verwaltung zu beauftragen, die nötigen Maßnahmen dafür zu ergreifen. Dazu gehören unter anderem die Vorbereitung eines Bebauungsplans, Gutachten, ein städtebaulicher Vertrag wie auch die Grundstücksverhandlungen zu der neuen Verbindungsstraße.
In dem Areal zwischen Gewerbegebiet und Kanal war geplant, auch eine Fläche für Gemeinbedarf auszuweisen. Dort könnten eine Schule, eine Kindertagesstätte oder auch Läden und Praxen angesiedelt werden. Erschlossen werden sollte das Gelände durch eine neue Straße in Ost-West-Ausrichtung zwischen Voith- und Daimlerstraße südlich der Gewerbeflächen. Doch nun haben die Grundstücksbesitzer der Flächen, die für die Straße nötig gewesen wären, Interesse an einer Bebauung geäußert. Wie die Verwaltung mitteilt, wären die Eigner auch willens, die bei einem Bauleitverfahren entstehenden Kosten sowie infrastrukturelle Folgelasten zu übernehmen. Sie seien ebenfalls bereit, wie es auch im Bebauungsplan der Kommunikationszone gehandhabt wird, Flächen für den sozialen Wohnungsbau und ein Einheimischenmodell zur Verfügung zu stellen.
Die Stadträte hatten jetzt zu entscheiden, ob die Verwaltung den Bebauungsplan für die betreffenden Grundstücke aufstellen und den städtebaulichen Vertrag verhandeln soll. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) fand die Entwicklung sehr erfreulich. "Wir sind uns im wesentlichen mit den Grundstückseigentümern einig", erklärte er. Die Erschließung laufe so, "wie wir uns das wünschen", hatte er bereits im Bauausschuss gesagt. Dagegen hatte auch niemand im Stadtrat etwas einzuwenden.