Garching:Wiederwahl mit 96 Prozent

Lesezeit: 2 min

Lass dich drücken: Bezirksrätin Karin Hobmeier beglückwünscht Florian Hahn zur Wiederwahl. (Foto: Claus Schunk)

CSU bestätigt Florian Hahn als Kreisvorsitzenden, Kerstin Schreyer zieht sich zurück

Von Martin Mühlfenzl, Garching

Der Gag, den Florian Hahn bei der Kreisdelegiertenkonferenz der CSU München-Land in Garching macht, ist unbeabsichtigt: Der Kreisvorsitzende, der sich mitunter die Frauenförderung in der Partei auf die Fahnen geschrieben hat, verweist auf die drei Spitzenpositionen in der Partei im Landkreis, die mit Frauen besetzt sind: Nicola Gehringer führt die Junge Union, Ilse Weiß steht der Senioren-Union vor und - Überraschung - in Gerlinde Koch-Dörringer führt auch eine Frau die Frauen-Union München-Land.

Angesichts dieser Häufung weiblicher Führungskräfte dürfte der alte und neue Kreisvorsitzende der Christsozialen den Verlust einer Mitstreiterin verkraften: Die Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer, bisher eine von Hahns Stellvertreterinnen und ihm vor zwei Jahren in der Kampfabstimmung um den Vorsitz unterlegen, verzichtete vor der Konferenz auf eine neuerliche Kandidatur. Schreyer ist seit März Integrationsbeauftragte des Freistaats - eine Aufgabe, die sie voll beansprucht, wie Hahn vor den Delegierten sagte. Der Kreisvorsitzende blickte noch einmal zurück auf die Wahl vor zwei Jahren in Aschheim, bei der er sich letztlich deutlich gegen Schreyer hatte durchsetzen können: "Es zeichnet Kerstin aus, dass sie sich danach voll eingebracht hat. Und es spricht für uns als Partei, dass es ohne Verletzungen abgelaufen ist."

Eine verspätete Revanche musste Hahn also nicht befürchten. 96 Prozent der Delegierten wählten im Garchinger Neuwirt den Putzbrunner wieder zu ihrem Vorsitzenden. Für Schreyer wird künftig Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern als einer von vier Stellvertretern mitarbeiten - ergänzt durch die Neuriederin Marianne Hellhuber, Kreisrätin Angelika Kühlewein aus Oberschleißheim und Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl, der mit 98 Prozent Zustimmung das beste Ergebnis aller Stellvertreter einfahren konnte. Der Ottobrunner Volker Rhein wurde als Schatzmeister im Amt bestätigt.

Hahn zog in seinem Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre eine nahezu durchweg positive Bilanz. Er habe alle Versprechen, die er in Aschheim gemacht hatte, gehalten, sagte der Putzbrunner: stärkere Einbindung der Ortsverbände, besserer Service durch die Kreisgeschäftsstelle, Wiederbelebung der Regionalkonferenzen. Vor allem aber hätten sich alle Ortsverbände bei der Erstellung von Halbzeitbilanzen stark eingebracht: "Das war ein super Projekt."

Allerdings hat der "Tanker", wie der CSU-Kreisverband von hochrangigen Mitgliedern gerne genannt wird, nach Ansicht seines Kapitäns noch Potenzial bei der Mitgliederentwicklung. Zwar ist die CSU München-Land - nach dem Bezirksverband in der Landeshauptstadt - mit etwas mehr als 3100 Mitgliedern der zweitstärkste Verband im Freistaat. "Gerade bei den Jungen können wir aber noch mehr tun", sagte Hahn. Dann schwor er seine Parteifreunde auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf ein und pries das vor wenigen Tagen präsentierte Wahlprogramm der Union: "Wir wollen keine Umverteilung wie die anderen. Wir wollen, dass es allen besser geht."

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: