Garching:Vereinsheim kostet nur noch die Hälfte

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Stadt drückt Preis für Haus des FC Hochbrück auf 520 000 Euro

Von Sabine Wejsada, Garching

Das Garchinger Rathaus hat nachverhandelt - und der Stadtrat hat gegen Stimmen der Grünen, der Bürger für Garching und der FDP den Weg für die Errichtung des Vereinsheims für den FC Hochbrück frei gemacht. Kosten soll das Gebäude nun 520 000 Euro, wie Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) in der jüngsten Sitzung des Stadtrats berichtete. Dem Beschluss vorangegangen war eine neue Diskussion über Zeitplan und Kostenrahmen für das von den Fußballern lang ersehnte Projekt.

Für das Vereinshaus eingeplant waren ursprünglich 345 000 Euro - eine Summe, die nicht zu halten war. Mitte September legte die Verwaltung im Garchinger Bauausschuss ganz andere Zahlen vor; eine Firma hatte ein Angebot für ein Holzblockhaus abgegeben, das mehr als eine Million Euro kosten würde. Die Lokalpolitiker beauftragten das Bauamt damals angesichts der Kostenexplosion damit, mit der Firma über "deutliche Einsparmöglichkeiten" zu verhandeln, was offenbar gelungen ist.

Die Stadt hatte das Vereinshaus mit Umkleiden, Duschen und Geräteräumen öffentlich ausgeschrieben, bewusst ohne die Art der Konstruktion vorzugeben. Jedoch ging bei der ersten Ausschreibung kein Angebot ein, ebenso wenig beim zweiten Versuch. Erst nach einer beschränkten Ausschreibung legte die Firma Rubner Haus aus Kiens ihr Angebot zur schlüsselfertigen Errichtung des Gebäudes vor, und zwar zu einem Preis von 1,22 Millionen Euro minus einen Nachlass von fünf Prozent. Die Mitglieder des Bauausschusses trauten in der September-Sitzung ihren Augen nicht und forderten Nachverhandlungen.

Die jetzt vorliegende Kostenberechnung stieß allerdings im Stadtrat ebenfalls auf Widerstand: So sagte etwa Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft von den Bürgern für Garching, er sehe "keinen Druck", man könne das Projekt doch noch einmal "ordentlich ausschreiben". Bürgermeister Gruchmann dagegen "würde Hochbrück gerne abschließen", wie er betonte. Wenn die Stadt das aktuelle Angebot annehme, könne man noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen - "und in der nächsten Sommersaison wäre das Haus dann nutzbar", warb Gruchmann um Zustimmung. Darüber hinaus sei er überzeugt, "dass wir es nicht billiger bekommen", sagte der Bürgermeister. SPD-Fraktionssprecher Joachim Krause assistierte: "Der FC Hochbrück hat keine Zeit", sagte er. Man solle das Projekt nun angehen, zumal der Verein knapp zehn Prozent der Gesamtsumme von 520 000 Euro als Eigenleistung erbringen wolle, so SPD-Stadträtin Ulrike Haerendel.

Das Werben von Bürgermeister und Sozialdemokraten hatte schlussendlich Erfolg: Mit den Stimmen der CSU-Fraktion kam die erforderliche Mehrheit zusammen. Der FC Hochbrück wird das gern hören.

© SZ vom 06.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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