Garching:Verdichten, nicht versiegeln

Stadträte diskutieren über Stellplatz-Ordnung

Die Stadträte denken darüber nach, die Stellplatzsatzung zu ändern. Das wurde im Bauausschuss am Dienstagabend wieder thematisiert, in dem es auch um die Balance zwischen Nachverdichtung und Grünflächen ging. Anlass war ein Bauantrag für zwei Reihenhäuser und drei Geschosswohnungen an der Pfarrer-Seeanner-Straße. "Wohnraum ist knapp", stellte Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) fest und sah das Bestreben, "das Möglichste rauszuholen". Ingrid Wundrak (Grüne) störte sich an der Bodenversiegelung. Sie forderte Duplexgaragen, um mehr Raum für Grün zu lassen.

Der Bürgermeister hielt dies jedoch für kritisch, "wir wissen aus der Praxis, dass sie nicht wirklich genutzt werden". Darüber entspann sich eine Grundsatzdiskussion. Gruchmann betonte, es sei auch vom Ministerium gewünscht, nachzuverdichten. Erst jüngst habe ein Fachmann gesagt, dass im geplanten Baugebiet Kommunikationszone noch viel höher und dichter gebaut werden müsste. Die Frage sei allerdings, wie viele Stellplätze die Stadt vorschreiben soll. Hans-Peter Adolf brachte noch einmal autofreies Wohnen ins Spiel, das bei den neuen Baugebieten in Garching und Hochbrück gefördert werden sollte, zumal es eine Superverbindung über die U-Bahn gebe und auch Radschnellwege geplant seien.

Schließlich wurde gegen die Stimmen der beiden Grünen der Vorschlag von Josef Euringer (Bürger für Garching) angenommen, bei den offenen Stellplätzen einen wasserdurchlässigen Belag zu verlangen. Das Thema Stellplätze, so regte Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching) an, soll aber eigens noch auf einer Klausurtagung zur Kommunikationszone beraten werden. Auch Götz Braun (SPD) plädierte dafür, weniger Stellplätze auszuweisen oder darüber zu diskutieren, die Satzung gleich ganz abzuschaffen.

© SZ vom 26.01.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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