Garching:Strom vom Lärmschutzwall

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An der A 9 soll eine Fotovoltaikanlage entstehen

Von Gudrun Passarge, Garching

Sonnenstrom aus Garching: Die Green City AG würde gerne eine Fotovoltaikanlage südlich der Autobahn-Anschlussstelle Nord errichten. "Da sind wir auf Green City zugegangen", berichtete Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) im Bauausschuss. Das Projekt stünde der Stadt "gut zu Gesicht" im Hinblick auf die eigenen Klimaschutzziele sowie die des Landkreises. Außerdem würde sich das Gelände in der Nähe des Stadions anbieten, um Aushubmaterial zu entsorgen, das im Baugebiet Kommunikationszone anfällt. "Das ist eine ideale Grundlage, die wir dort gleich verbauen können."

Das städtische Grundstück neben der A 9 umfasst für die Anlage etwa zwei Hektar. Green City habe sich bereit erklärt, das Projekt zu planen und durchführen zu lassen sowie die Kosten der Planung zu übernehmen. Mit der Anlage sollen etwa 770 000 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt werden, was ausreiche, um circa 220 Haushalte zu versorgen, wenn man einen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr zugrundegelegt. Die Nutzungsdauer soll 20 Jahre betragen.

Die Anlage soll auf einen zwei Meter hohen Wall gesetzt werden, womit auch den Lärmschutzmaßnahmen Rechnung getragen wird, die im Flächennutzungsplan vorgesehen sind. Auf die Frage von Werner Landmann (Grüne), warum dort Lärmschutz vorgesehen ist und der Wall so hoch ausfällt, antwortete Bauamtsleiter Klaus Zettl, es gehe darum, belastetes Material für diese Zwecke zu nutzen, auch aus dem Mallertshofer Holz, und es sei sehr praktisch, "wenn wir es von einer Seite der Autobahn auf die andere bringen könnten".

Auf wenig Begeisterung stieß der Plan bei Albert Biersack (CSU): "Ich habe grundsätzlich Probleme mit Fotovoltaikanlagen, wenn es zu Lasten landwirtschaftlicher Flächen geht." Florian Baierl, Fraktionssprecher der Unabhängigen Garchinger, fürchtete dagegen um die Trasse eines möglichen Radschnellwegs. Er halte es für ausgeschlossen, dass er so komme wie geplant, deswegen sollte sich die Stadt Ausweichrouten offenhalten und sich nichts verbauen. Bastian Dombret (FDP) wollte wissen, warum der Abstand zur Autobahn so groß ausfällt und bekam zur Antwort, dass 40 Meter vorgeschrieben sind. Es bliebe genügend Platz für eine Radl-Ausweichtrasse und auch für die Pläne, den Bauhof in diesen Bereich zu verlegen, versicherte Zettl. Gegen die Stimme Biersacks wurde die Verwaltung beauftragt, mit Green City den städtebaulichen Vertrag zu verhandeln.

© SZ vom 18.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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