Garching:Stadt saniert CO₂-Schleudern

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Energieverbrauch städtischer Gebäude soll gesenkt werden

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Stadt Garching wird künftig den baulichen und energetischen Zustand ihrer Liegenschaften überprüfen und Maßnahmen ergreifen, um die Gebäude zu ertüchtigen. Der Bauausschuss stimmte einer Verwaltungsvorlage zu, wonach die größten acht CO₂-Emittenten zuerst untersucht werden sollen. Damit will die Stadt auch das Ziel des Landkreises erreichen, den Kohlenstoffdioxidausstoß bis 2030 um 48 Prozent zu senken, ausgehend von 2010. Bisher sei die Stadt erst bei 36,2 Prozent Einsparungen angelangt, sagte Umweltreferent Christoph Marquart.

Angestoßen worden war die Debatte durch einen Antrag der Bürger für Garching, die eine Erfassung des baulichen und energetischen Zustands städtischer Liegenschaften gefordert hatten, mit dem Ziel, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung, Umweltverträglichkeit und späteren Recyclingfähigkeit die Gebäude zu ertüchtigen. "Das zielt auf eine Gebäudedatenbank ab", stellte Marquart fest, aber die gebe es in dieser Form noch nicht. Doch wenn im November ein neuer Leiter der Liegenschaftsverwaltung komme, "soll das in Angriff genommen werden". Eine Energiedatenbank gebe es dagegen schon. Gegenwärtig sei er gerade dabei, ein aktuelles Leistungsverzeichnis der städtischen Häuser zu erarbeiten, sagte Marquart.

Es wurde eine Prioritätenliste für eine umfassende, energetische Gebäudesanierung erstellt. Die Stadt plant, mit den größten acht Kohlenstoffdioxid-Emittenten zu beginnen. Dazu gehören das Garchinger Rathaus Garching, die Schule St. Severin, der komplette Römerhof, die Dreifach-Sporthalle, die Seniorenwohnanlage, die Kläranlage, das Sportzentrum am See und das Ortsteilzentrum Hochbrück. Marquart rechnet mit einer Auftragsvergabe für die Untersuchungen noch im September, im nächsten Jahr könne dann ein Maßnahmenpaket umgesetzt werden.

Alfons Kraft (Bürger für Garching) zeigte sich mit diesem Vorschlag sehr zufrieden und sagte: "Es ist höchste Zeit, dass so etwas passiert. Dem schloss sich auch Felicia Kocher (Grüne) an, die nachfragte, warum es nicht schon eher gemacht wurde, da bereits im Klimakonzept von 2010 davon die Rede gewesen sei. "Aber besser spät als nie", sagte sie. Marquart wehrte sich gegen den Vorwurf, es sei zehn Jahre lang nichts passiert. "Es ist nicht so, dass wir die letzten zehn Jahre geschlafen haben. Es wurde einiges unternommen." Sowohl Untersuchungen als auch konkrete Maßnahmen habe es gegeben. Die Entscheidung fiel einstimmig.

© SZ vom 24.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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