Die gelbe Tonne kommt. Der Garchinger Stadtrat hat die Einführung zum 1. Januar 2021 fast einstimmig beschlossen, nur Manfred Kick (CSU) war dagegen. Seiner Meinung nach funktioniere das bisherige System, "abgesehen von ein paar Saubären". Nur, weil einige Werststoffsammelplätze verschmutzt seien, könne man das Problem nicht auf alle Bürger abschieben, sagte er. Und: Viele wüssten einfach nicht, wohin mit der vierten Tonne.
Diese Schwierigkeit war auch den anderen Stadträten bewusst. Das sei keineswegs "ein Luxusproblem", beschied Joachim Krause, der Verständnis für die Sorgen der Bürger äußerte. Der SPD-Fraktionschef sagte voraus, "es wird nur dann ein Erfolg werden, wenn wir die Garchinger Bürger mitnehmen". Auch Florian Baierl (Unabhängige Garchinger) berichtete von vielen Gesprächen mit Bürgern, die nicht wüssten, wo sie die Tonne platzieren sollen, sagte aber, "in der Abwägung ist es der richtige Schritt". Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hatte zuvor betont, er erhoffe sich durch den Wechsel vom Bring- zum Holsystem, "dass sich die Qualität der Trennung deutlich verbessert" und dadurch die verschmutzten Wertstoffinseln der Vergangenheit angehören. Der Joghurtbecher könne künftig auch ungewaschen in die eigene Tonne geschmissen werden. Zudem würden dem Bürger durch die Umstellung keine Kosten entstehen, sagte Gruchmann.
Möglich wird der Wechsel des Systems durch ein neues Gesetz. Demnach muss das für das Einsammeln der Leichtverpackungen zuständige Duale System Deutschland nun dem Wunsch der Kommune entsprechen. Die ersten drei Monate sollen beide Systeme parallel laufen. Der Wertstoffhof bleibe als Abgabestelle für Leichtverpackungen erhalten. Die Bürger würden noch genau informiert, sagte Umweltreferent Christoph Marquart, auch über die geplante Schließung einzelner Wertstoffsammelstellen.