Garching:Neue Pläne für Kinderhaus

Lesezeit: 1 min

Garchinger Stadtrat verwirft Entwurf des Architekten

Von Gudrun Passarge, Garching

Kinderhaus Untere Strassäcker, die Dritte. Nach der Kritik der Mehrheit der Stadträte und mehreren hitzigen Debatten hatte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) das Thema erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Das vorläufige Ende vom Lied: Der Kindergarten soll neu geplant und die Anregungen der Stadträte berücksichtigt werden. Also mehr Sonne für die Gruppenräume, Spielflächen im Süden, eventuell ein Satteldach, kleinere Wohnungen und vieles mehr. Florian Baierl (Unabhängige Garchinger) allerdings warnte den Bürgermeister vor 24 Architekten. "Jetzt sind wir wieder am Nullpunkt. Lassen Sie den Architekten zwei Entwürfe vorstellen statt 24 Mails zu sammeln."

Der Bürgermeister bekannte sich noch einmal zur bisherigen Planung und Cornelia Otto, im Rathaus zuständig für Jugend und Soziales, betonte die Dringlichkeit eines neuen Hauses. Bereits jetzt finde sich kein Platz für die Flüchtlingskinder am Echinger Weg und der Bedarf werde noch steigen. "Es spricht alles dafür, dass wir rasch und zeitnah dieses Kinderhaus brauchen." Die Stadträte wollten sich jedoch nicht unter Zeitdruck setzen lassen, "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit", sagte etwa Hans-Peter Adolf, Fraktionssprecher der Grünen. Baierl fand, der Bürgermeister habe sich die Dauerdebatte selbst zuzuschreiben. Er habe seit der Klausurtagung gewusst, dass die "provokante Planung" nicht jedem gefalle. "Da hätten Sie mit zwei Alternativen kommen müssen." Auch Albert Biersack (CSU) fand: "Wir haben im März die Kritik klipp und klar geäußert. Dann kam im April das Alte hübsch aufgewärmt noch einmal daher. Jetzt drücken Sie auf die Tränendrüse."

Die Sorge des Bürgermeisters, es könnten Mehrkosten durch eine neue Planung entstehen, fand Alfons Kraft (Bürger für Garching) unbegründet. Umplanungen müssten im Leistungsverzeichnis des Architekten abgedeckt sein. Wenn die Stadträte allerdings den Zuschnitt des Grundstücks ändern wollten, dann brauche man einen neuen Bebauungsplan. Krafts Fraktionskollege Josef Euringer machte noch einmal deutlich, dass Sonnenschutz für südlich ausgerichtete Räume keine einfache Angelegenheit sei. Und der Bürgermeister konterte den Vorschlag, das Gebäude einfach zu drehen mit dem Hinweis, "dann haben wir die Toiletten auf der Südseite", das könne doch nicht der Sinn sein. Er werde gegen die Neuplanung stimmen, sagte Gruchmann. Doch er blieb in der Minderheit, mit elf gegen neun Stimmen setzten sich die Befürworter eines geänderten Konzepts für das viergruppige Kinderhaus durch. Nun können die Stadträte ihre Vorschläge per Mail an den Bürgermeister schicken.

© SZ vom 29.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: