Möglicherweise bekommen doch fast alle Kinder im Sprengel der Garchinger Schule West einen Platz in der Nachmittagsbetreuung. Die Lage habe sich "sehr stark entspannt", sagte Cornelia Otto, Leiterin des Bereichs Bildung und Soziales im Rathaus, im Hauptausschuss des Gemeinderates. Im Frühjahr war Otto noch davon ausgegangen, dass etwa 30 Kinder keinen Platz bekommen. Aktuell ist es bei elf Kindern noch fraglich, wie es im nächsten Schuljahr weitergeht. Otto nannte unterschiedliche Gründe dafür, warum nicht mehr so viele Kinder auf der Warteliste stehen.
Es gab Wegzüge, manche Eltern wählten doch eine andere Schuleinrichtung oder das Kind geht erst ein Jahr später zur Schule. Die gebundene Ganztagsklasse der Grundschule werden nächstes Jahr 22 Kinder besuchen. Der Hort hat seine Kapazität um zehn Plätze erhöht, die Mittagsbetreuung nimmt sechs Kinder mehr auf. Und der Hort St. Severin hat eine befristete Genehmigung, 70 Kinder aufzunehmen. Ältere Kinder könnten nach der Schule auch zur Mittagsbetreuung der Grundschule Ost gehen, weil Plätze frei sind. "Im Idealfall gehe ich davon aus, dass sich die Zahlen noch reduzieren werden", sagte Otto. Die Stadt könne keine hundertprozentige Versorgung leisten, es sei ihr aber "eine Verpflichtung, familienbewusst zu denken".
Auch für die Betreuung der Schüler der Mittelschule werden Lösungen gesucht. Neu ist der Umstand, dass die Kinder der Übergangsklassen bis zum neunten Schuljahr am Nachmittag betreut werden müssten. Außerdem rechnet Otto künftig mit zwei fünften Klassen. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) nutzte die Gelegenheit, an die Eltern zu appellieren, verantwortungsvoll mit den Anmeldungen umzugehen. Er wiederholte seine Ansicht, "dass sich das Kultusministerium schon mehr einbringen könnte". Die Bemühungen der Stadt seien eine freiwillige Leistung, denn noch bestehe kein Rechtsanspruch auf einen Nachmittagsplatz, sagte Gruchmann, "aber das Anspruchsdenken der Eltern ist schon sehr ausgeprägt".