Garching:Mehr Autos, mehr Unfälle

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Verkehrsthemen dominieren Bürgerversammlung in Hochbrück

Von Irmengard Gnau, Garching

76 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Grundschule in Hochbrück. Um deren Sicherheit ist Ruth Bleakney besorgt, die in der Nachmittagsbetreuung in der Grundschule tätig ist. "Für ortsfremde Autofahrer ist kaum ersichtlich, dass dort eine Schule ist", kritisierte Bleakney bei der Bürgerversammlung für den Garchinger Stadtteil am Dienstagabend. Gerade wenn die Mädchen und Jungen nach Schulschluss zum Hort hinüber liefen, könne es zu gefährlichen Verkehrssituationen kommen, zumal nachmittags keine Schülerlotsen im Einsatz sind. Bleakney regte an, besser sichtbare Schilder oder ein Zebrastreifen könnten die Lage für die querenden Kinder sicherer machen.

Mit dem Verkehr auf der Straße, Schiene und Gehwegen beschäftigten sich einige der Anfragen bei der Bürgerversammlung. Kein Wunder, schließlich nimmt der Verkehr in Hochbrück wie fast überall im nördlichen Landkreis stetig zu. Das bestätigte auch Michael Graf, Leiter der Polizeiinspektion Oberschleißheim, die auch für Garching und Unterschleißheim zuständig ist. Mit dem Verkehr nahm 2018 auch die Zahl der Unfälle zu. Im gesamten Garchinger Stadtgebiet zählte die Polizei 627; 2017 waren es noch 555 gewesen. Dabei kamen weniger Personen zu Schaden als im Vorjahr, allerdings mit einer tragischen Ausnahme: Im November mussten die Freiwilligen Feuerwehren aus Hochbrück und Garching nach einem Frontalzusammenstoß auf der B 471 zwei Tote aus ihren Fahrzeugen bergen.

Im Stadtgebiet, so belegten die übrigen Zahlen, lässt es sich ansonsten sehr sicher leben. Um das auch für die Jüngsten zu erhalten, appellierte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) an die Anwesenden, sich noch zahlreicher als Schulweghelfer zu melden - insbesondere für die Grundschule in Hochbrück würden noch Ehrenamtliche gesucht.

2145 Menschen leben aktuell im Hochbrücker Wohngebiet, weitere knapp 300 sind im Gewerbegebiet gemeldet. In den kommenden Jahren soll diese Zahl deutlich anwachsen: Die Pläne der Stadt für das neue Wohngebiet am Kanal für bis zu 1000 Menschen schritten voran, berichtete Gruchmann. Nach teils zähen Verhandlungen unter anderem mit der Firma Voith sei die Erschließung nun gesichert und man könne ins städtebauliche Verfahren einsteigen. Wenn dieses erst einmal konkret wird, werden auch Überlegungen für eine neue Grundschule in Hochbrück in den Fokus rücken. Im Zuge dessen, deutete der Bürgermeister an, könne man sich für das Gelände der bisherigen Grundschule "etwas einfallen lassen" - womöglich eigne sich der Platz als Standort für den von vielen schon lange gewünschten Feststadel.

Ein weiteres Verkehrsärgernis versprach der Rathauschef zu untersuchen. Am Park-and-ride-Platz an der U-Bahnhaltestelle fänden Anlieger häufig keinen Platz, weil Mitarbeiter des angrenzenden Business Campus dort unerlaubter Weise ihre Autos abstellten, beklagte eine Hochbrückerin. Das Parken dort ist für MVV-Nutzer gedacht und kostet nur 50 Cent. Gruchmann will mit dem Geschäftsführer des Business Campus die Möglichkeiten prüfen, die Unternehmen zur Anmietung von Plätzen in den vorhandenen Parkhäusern zu verpflichten.

© SZ vom 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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