Garching:Lust auf Spektakel

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Mehr Leben, mehr Begegnung auf den Plätzen, das wünscht sich der Verein "Lebendige Ortsmitte". (Foto: Stephan Rumpf)

Verein "Lebendige Ortsmitte" führt trotz mäßiger Resonanz den "Großen Markttag" fort

Von Gudrun Passarge, Garching

Der "Große Markttag" soll auch im nächsten Jahr wieder regelmäßig stattfinden. Diesen Tag mit Aktionen rund um den Bauernmarkt am ersten Samstag im Monat hat der Verein "Lebendige Ortsmitte" ins Leben gerufen, um Bürger, Geschäftsleute und Vereine miteinander ins Gespräch zu bringen und ihnen eine Plattform zu bieten - natürlich auch, um die Ortsmitte zu beleben. Götz Braun, der den Arbeitskreis zum Markttag im Verein leitet, gab sich selbstkritisch. Er kündigte bei der Hauptversammlung des Vereins an, aus Fehlern zu lernen. Und Salvatore Disanto hatte auch gleich ein Rezept parat: "Wenn man so etwas macht, dann muss man es hören, riechen, sehen und schmecken können. Es muss ein Spektakel sein."

Disanto, der zugleich als Vereinsmitglied und als Chef des Garchinger Gewerbeverbands am Mittwochabend auftrat, hielt mit seiner Enttäuschung nicht hinterm Berg. Er habe sich sowohl mehr Interesse bei den Gewerbetreibenden erhofft, als auch mehr Besucher. Er riet auf jeden Fall dazu, einen Imbissstand aufzustellen, damit die Besucher sich auch verköstigen könnten. Außerdem wäre es vielleicht sinnvoll, den Markttag nur einmal im Quartal zu veranstalten. Braun hatte zuvor berichtet, dass die Attraktivität der Tage teils unter dem Wetter gelitten hätten, teils auch ungünstig in die Ferien oder in verlängerte Wochenenden gefallen seien. Trotzdem wird die Markttag-Tradition fortgeführt, zumal inzwischen die Zusammenarbeit mit Gewerbetreibenden und Vereinen gut funktioniert. "Mehr Geduld", forderte ein Mitglied. Auch der Radlflohmarkt der Grünen, der 2016 zum zehnten Mal stattfinde, habe Zeit gebraucht, sich zu etablieren.

Die Mitglieder diskutierten auch über neue Aktionen. So etwa schwebt der Vorsitzenden Ulrike Haerendel ein Repair-Café vor und Ingrid Stanglmeier machte den Vorschlag, ein Kleider-Café zu organisieren, "der Tausch von Kleidern ist anscheinend jetzt momentan in". Eine andere Frau wünschte sich eine Eislauffläche, aber da winkte Disanto gleich ab. Das seien Investitionen von bis zu 40 000 Euro und "ein Riesenaufwand". Da brauche man schon einen größeren Investor, um das umzusetzen.

In ihrer Bilanz sagte Haerendel, "es ist viel in Gang gekommen", seit der Verein entstanden sei, der ursprünglich "als Fraueninitiative gegründet" worden sei, mittlerweile aber auch ein paar "Quotenmänner" vorweisen könne. So habe man den Kontakt zum Rathaus intensiviert und auch bei der Bürgerversammlung erfolgreich Anträge eingebracht, die der Stadtrat auch befürwortet habe. Allerdings müsse teils noch Geld dafür im Haushalt eingestellt werden, etwa für eine moderne Beleuchtung in der Ortsmitte oder Spielgeräte für einen Mehrgenerationenspielplatz am Bürgerplatz. Haerendel lobte die Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband und ermutigte die Mitglieder, sich an Aktionen zu beteiligen. "Wenn man gute Ideen hat, kann man hier jederzeit Gleichgesinnte finden."

© SZ vom 27.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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