Garching:Lästige Laster

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Dass Lkw-Fahrer ihre Pausen im Gewerbegebiet in Hochbrück einlegen, liegt auch daran, dass sie an der Autobahn nicht genug Parkplätze finden. (Foto: Catherina Hess)

Lkw-Fahrer, die ihre Pausen am Gewerbegebiet einlegen, ärgern die Hochbrücker

Von Irmengard Gnau, Garching

Die Hochbrücker ärgern sich seit Langem über Lastwagen, die als Falschparker in ihrem Wohn- und Gewerbegebiet Platz wegnehmen. Wie drängend das Problem ist, stellten mehrere Anwohner bei der Bürgerversammlung für den westlichen Garchinger Ortsteil am Dienstag im Feuerwehrhaus dar. Beim Aldi-Markt an der Schleißheimer Straße parkten immer wieder Lastwagen im absoluten Halteverbot, klagte etwa Siegfried Nitsch; sehr häufig handle es sich dabei um Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Der Stadt Garching sei die Problematik bewusst, versicherte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD). Sie habe bereits ihre kommunale Parküberwachung intensiviert. Eine Strafe von 15 Euro interessiere die Fahrer erfahrungsgemäß jedoch nicht sonderlich - "denn wenn sie umparken und dadurch ihre Ruhezeit unterbrechen und dabei kontrolliert werden, kommt sie das teurer".

Die Stadtverwaltung denke gemeinsam mit der Polizei über bauliche Auswege nach; im Gespräch sind etwa Radwege anzulegen oder Steinblöcke am Straßenrand zu platzieren. Allerdings zeigte der neue Leiter der Polizeiinspektion 48 in Oberschleißheim, Michael Graf, auch Verständnis für die Nöte der Fahrer. Die Unfallgefahr bei langen Fahrten sei groß und es gebe an den Autobahnen schlicht zu wenige Parkplätze für Lastwagen. Hier müssten auch Bund und Freistaat weiter ausbauen.

Die Anwohner ärgern hingegen nicht nur die abgestellten Lastwagen im und um das Gewerbegebiet, sondern auch das Verhalten einiger Fahrer. Diese hinterließen nach einer Fahrpause ihren Müll ungeniert in den Hecken und auf den Straßen, so der Vorwurf; ein Anwohner beschwerte sich gar, dass Fahrer in Ermangelung einer öffentlichen Toilette ihre Notdurft unweit seines Hauses verrichteten. Er forderte, die belieferten Firmen an Kosten etwa für eine Toilette zu beteiligen. "Wir müssen eine Lösung für dieses unsägliche Thema finden", bekräftigte Gruchmann.

Erfreulicheres hatte der Rathauschef den gut 100 Zuhörern bei der Bürgerversammlung zum geplanten neuen Wohngebiet am Schleißheimer Kanal zu sagen. Die Gespräche mit den Grundstückseigentümern hätten ergeben, dass dort eine weitere Verbindung von Hochbrück Richtung U-Bahn entstehen kann. Wenn die Stadt ihre Verhandlungen vorangebracht hat, werde es eine Informationsveranstaltung mit weiteren Details geben, kündigte Gruchmann an.

© SZ vom 16.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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