Garching:Kompromiss beim Kinderhaus

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Garchinger Stadtrat billigt neue Ausrichtung und Mehrkosten

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Sonne am Garchinger Himmel ist wieder an den richtigen Platz gerückt. Der Stadtrat hat für das geplante viergruppige Kinderhaus an der Straße Untere Straßäcker einen Kompromiss gefunden, wie Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) es formulierte. Nachdem Architekt Jörg Moser noch einmal drei neue Entwürfe vorgestellt hatte, entschied sich der Garchinger Stadtrat für eine Variante mit Tiefgarage, insgesamt 13 Wohnungen und zwei Innenhöfen. Zudem sind jetzt mehr Spielflächen im südlichen Bereich und auch mehr Lichteinfall von dort geplant. Dafür hat Moser das Gebäude zweimal gespiegelt, wie er im Bauausschuss erläuterte. Allerdings entstehen der Stadt dadurch Mehrkosten von circa zwei Millionen Euro.

Der Bürgermeister machte zu Beginn der Sitzung noch einmal deutlich, dass er, genau wie auch die Verwaltung, nach wie vor überzeugt sei, "dass der ursprüngliche Plan der richtige war". "Es gab eine sehr lebhafte Diskussion um die Südausrichtung", sprach Architekt Moser das Hauptproblem bei seinem ersten Entwurf an, der sich eher nach Norden orientiert hatte. Er war bei der Abstimmung mit elf zu neun Stimmen durchgefallen. Nun hat Moser nachgebessert. Der Architekt hat fast alle Wünsche der Stadträte, insbesondere vorgebracht von Harald Grünwald (Unabhängige Garchinger) und Ingrid Wundrak (Grüne), in die neuen Entwürfe eingearbeitet. So könnten die Dachflächen beispielsweise mit einer Solaranlage ausgerüstet werden. Und die Kinder, zwei Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen, können nun auf der Südseite im Garten spielen. Insgesamt liegen die Kosten für die neue Variante bei circa 6,8 Millionen Euro, was allerdings eine "Grobschätzung" sei, wie Moser betonte. Kostentreiber ist neben dem Wohnungsbau die Tiefgarage mit gut einer Million Euro. Auch die Lüftungsanlage wird wegen der Südausrichtung teurer.

Bastian Dombret (FDP) störte sich an den Kosten des neuen Entwurfs. Im Haushalt seien nur 4,2 Millionen Euro für das Haus vorgesehen. Er fragte nach dem Mehrwert und nach der Finanzierung. "Wir kriegen mehr Sonne, mehr Spielflächen im Außenbereich, mehr Wohnungen. Es gibt schon einen Mehrwert", antwortete Gruchmann. Die Frage nach der Finanzierung vermochte er nicht aus dem Stand zu beantworten, "da können wir nur hoffen, dass sich Gewerbesteuern auftun, mit denen wir nicht gerechnet haben". Trotz der Mehrkosten stimmten alle, bis auf Dombret und Salvatore Disanto (CSU), für die neue Variante. Die Tiefgarage fand viele Befürworter: "Es wird immer enger in Garching. Ich finde, Autos gehören, wenn sie nicht gefahren werden, unter die Erde", sagte Wundrak.

© SZ vom 03.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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