Der Garchinger Stadtrat hat sich gegen eine Tankstelle auf dem Areal an der B 471 und der B 11 entschieden. Es war eine lange Debatte zum Bebauungsplan "Nördlich Schleißheimer Kanal", in der die Argumente pro und contra ausgetauscht wurden. Einig waren sich die Stadträte gegen jeweils eine Stimme, dass der Planungsumgriff wie im Flächennutzungsplan bleiben soll und auf der Fläche der Bestand gesichert bleibt und Ansiedlung von Kleingewerbe und Handwerk möglich ist.
Da mittlerweile bekannt ist, dass die OMV-Tankstelle an der Münchner Straße einem Neubauvorhaben weichen muss, rechnet Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) mit einer baldigen konkreten Anfrage, ob in diesem Gewerbegebiet auch eine Tankstelle möglich sei. Vorgespräche habe es bereits gegeben. Die OMV habe die Option, eine kleinere Variante auf dem Gelände der früheren Total-Tankstelle an der Münchner Straße einzurichten, das sie sich bereits gesichert habe, "aber ihr Wunsch wäre eine größere Variante im Außenbereich anzulegen". Dazu liegt der Stadt auch schon ein Gutachten des Verkehrsplaners Harald Kurzak vor.
Sein Fazit, wie der Bürgermeister es wiedergab: "Eine Tankstelle dort hätte keinen spürbaren Einfluss auf den Verkehr an der Kreuzung." Kurzak rechne mit täglich etwa 400 Fahrzeugen mehr. Der Verkehrsplaner empfahl jedoch, die Kreuzung an der B 471 mit einer zusätzlichen Geradeausspur zu verstärken.
Der Bürgermeister und der Fraktionschef der SPD, Joachim Krause, sprachen sich für die Tankstelle in dem Gewerbegebiet aus. Auch mit dem Hinweis, sie sei nützlich zur Nahversorgung an Abenden oder an Wochenenden. Das sah auch Bastian Dombret (FDP) so, der allerdings einschränkte, er wolle keinen Autohof dort haben. Kritik kam dagegen von den übrigen Fraktionen. Die meisten Stadträte zweifelten Kurzaks Verkehrsprognose an, "das ist noch weniger als Kartenlesen", sagte etwa Hans-Peter Adolf, Fraktionschef der Grünen. Auch sein Kollege von der CSU, Jürgen Ascherl, fürchtete die Folgen: "Wir ziehen uns mit der Tankstelle in dieser Lage sehr stark den Verkehr an." Stattdessen plädierte er für die kleine Lösung an der Münchner Straße. Jetzt ist die OMV am Zug.