Garching:Hochfliegende Pläne für Hochbrück

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Die Zeppelin GmbH ist ihrer 2007 bezogenen Konzernzentrale entwachsen. Jetzt soll gegenüber dem bisherigen ein noch größerer Gebäudekomplex entstehen

Von Patrik Stäbler, Garching

Mit Theo Waigel, Klaus Augenthaler und rund 1700 Mitarbeitern, Kunden und Partnern hat die Zeppelin GmbH im Mai 2017 ihr 50-jähriges Bestehen am Standort Hochbrück gefeiert. Das Gedränge auf dem Firmenareal im Herzen des Gewerbegebiets war an diesem Festtag natürlich groß, doch auch sonst herrschen dort beengte Zustände. Die 2007 bezogene Konzernzentrale am Graf-Zeppelin-Platz ist längst zu klein geworden. Daher will die Firma auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein neues Gebäude errichten. Die Pläne hierfür hat Geschäftsführer Christian Dummler nun im Stadtrat vorgestellt. Das Gremium beschloss daraufhin einstimmig, das Vorhaben zu unterstützen und den nötigen Bebauungsplan aufzustellen.

Die Zeppelin GmbH gehörte 1966 - der 50. Geburtstag wurde aus Termingründen verspätet gefeiert - zu den ersten Firmen überhaupt im Hochbrücker Gewerbegebiet. "Wir sind damals mit 20 Mitarbeitern gestartet", sagte Dummler. Heute sei der Standort am Graf-Zeppelin-Platz mit 460 Beschäftigten maximal ausgereizt; dazu kämen fast 200 Mitarbeiter, die in Garching und Ismaning ausgelagert seien. Auch für sie soll nun auf dem Grundstück Dieselstraße 22, schräg gegenüber des bisherigen Geländes, ein Neubau für 540 Beschäftigte entstehen.

In der Welt tätig, in Garching zu Hause: Die Firmenzentrale des Zeppelin-Konzerns. (Foto: Zeppelin/oh)

In dem sechsgeschossigen Gebäude, dessen Struktur aus der Vogelperspektive an ein E erinnert, sind eine Tiefgarage im Keller, der Empfang samt Cafeteria im Parterre sowie Büros und Besprechungsräume in den oberen Stockwerken vorgesehen. Sowohl von der Geschossflächenzahl als auch von der Wandhöhe überschreitet der Neubau die Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans. Jedoch machte der Stadtrat klar, dass er sich davon nicht stören lassen werde.

"Ich denke, hier wird ein attraktiver städtebaulicher Akzent gesetzt", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD), der aber auch betonte: "Wenn wir es dort machen, dann werden Begehrlichkeiten im Umfeld entstehen." Genau das erachtete Alfons Kraft von den Bürgern für Garching (BfG) jedoch als positiv: "Das wäre vielleicht die Initialzündung, um dieses Gebiet sukzessive weiter zu entwickeln." Und auch Walter Kratzl (Grüne) äußerte die Hoffnung, "dass andere Firmen dazu animiert werden, etwas Gescheites hinzustellen". Lob für die Pläne gab es auch von Bastian Dombret (FDP), der sich mit Blick auf die bloß 75 Stellplätze in der Tiefgarage aber erkundigte, ob dies ausreichen werde. Hierauf entgegnete Dummler, dass Zeppelin zum einen im Zuge des Neubaus das bereits bestehende Parkhaus erweitern wolle. Zum anderen verstärke die Firma ihre Bemühungen, die Beschäftigten vom Auto weg und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad zu bringen.

Unter anderem werde auf dem Firmenareal eine MVG-Mobilitätsstation mit Leihrädern errichtet; außerdem gebe es dort ein Carsharing-Angebot. Und nicht zuletzt werde man Mitarbeitern künftig E-Bikes als Dienstfahrrad anbieten und dies fördern, kündigte der Zeppelin-Geschäftsführer an.

Christian Dummer unterstrich den Wunsch seiner Firma, langfristig am Standort Hochbrück zu bleiben - doch hierfür brauche es das neue Gebäude. Schließlich würden Umsatz und Mitarbeiterzahl der Zeppelin GmbH stetig steigen; zuletzt habe man pro Jahr etwa 40 neue Beschäftigte eingestellt. Bis zum Bezug des Neubaus, so der Geschäftsführer, werde es voraussichtlich vier Jahre dauern.

© SZ vom 20.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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