Garching:Groß denken

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Das neue Feuerwehrhaus wird etwa 22 Millionen Euro kosten

Von Gudrun Passarge, Garching

Ihre Feuerwehr ist den Garchingern lieb und teuer. Das neue Haus, in das die Feuerwehr möglichst 2022 umziehen soll, wird nach der neuen Berechnung nicht mehr 15 sondern 22,2 Millionen Euro kosten. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) betonte, man sei sich einig gewesen, keinen reinen Zweckbau zu wollen, "sondern wir wollten ein Zeichen setzen". Da stimmten jedoch nicht alle zu. Manfred Kick (CSU) und Bastian Dombret (FDP) lehnten im Stadtrat am Donnerstagabend wegen der bislang ungeklärten Finanzierung die Freigabe des Vorentwurfs zur weiteren Bearbeitung ab.

Bereits im Bauausschuss hatte Architekt Reinhard Bauer den neuen Entwurf für das Haus an der alten B 471 vorgestellt. Er berichtete von intensiven Gesprächen mit der Feuerwehr, mit dem Ergebnis, dass das Gebäude größer geworden sei. Insgesamt misst es nun fünfeinhalb Meter mehr als ursprünglich geplant, damit weist es jetzt 525 zusätzliche Quadratmeter Nutz- und Technikfläche aus, insgesamt hat d as Haus eine Bruttogeschossfläche von 7410 Quadratmetern. Als einen Grund für die Vergrößerung nannte der Architekt den Wunsch der Feuerwehr, größere Abstände zwischen den Spinden zu lassen. Der Fitnessraum wurde vom Keller nach oben geholt und stattdessen wurden noch zusätzliche Technikflächen im Keller situiert. Der 27 Meter hohe Übungsturm werde auf Wunsch der Feuerwehr geschlossen, um dort auch Rauchübungen durchführen zu können. Das Gebäude soll insgesamt 15 Meter hoch werden. Die Wohnungen sind nach wie vor im Osten angesiedelt, sie sind durch ein eigenes Treppenhaus zugänglich. Geplant sind drei Drei-Zimmer-Wohnungen und ein Appartement jeweils im Maisonette-Stil im 2. und 3. Obergeschoss. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach versorgt das Haus mit Strom, das Dach werde extensiv begrünt.

Auf Nachfrage bestätigte der Architekt, dass der Baupreis von 22,2 Millionen Euro sehr realistisch sei. Manche Stadträte vermuteten schon, es könnten bei der derzeitigen Preisentwicklung auch 25 Millionen werden. Diese Kostensteigerung war für Manfred Kick (CSU) der Anlass, nach der Finanzierung zu fragen. Er wollte wissen, was denn der Kämmerer dazu sage. Heiko Janich saß bei der Stadtratssitzung auf einem Zuschauerplatz, da kein ihn betreffender Tagesordnungspunkt anstand. Er sei eigentlich nur gekommen, um den Stadtrat zu fragen, wie er sich die Finanzierung vorstelle, sagte Janich, "denn ich weiß es nicht". Auch Bastian Dombret wollte wissen: "Wo sparen wir das Geld ein?", denn wenn es an die Feuerwehr gehe, müsste es ja an anderer Stelle fehlen. Wenn man beim Feuerwehrhaus sparen wolle, müsse man an die Flächen gehen, sagte Olga Stein, stellvertretende Bauamtsleiterin. So bot an, das noch einmal zu prüfen. "Das wird nicht möglich sein", sagte Florian Baierl, Sprecher der Unabhängigen Garchinger. Das wollte auch die große Mehrheit nicht. Bürgermeister Gruchmann meinte, zur Not könne die Stadt ja noch das bisherige Grundstück der Feuerwehr verkaufen.

© SZ vom 27.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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