Garching:Glückliche Erinnerung

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Albert Neuhauser (links) hat das Großprojekt der Garchinger Carmina Burana initiiert, das Fotograf Heinz Riederer in seinen Bildern festgehalten hat. (Foto: Robert Haas)

Ausstellung dokumentiert die "Garchinger Carmina"

Von Irmengard Gnau, Garching

"O Fortuna!" schallt der vielstimmige Chor aus der Garchinger Stadtbücherei. Paukenschläge hallten im vergangenen Sommer auch von dem in ein Theatron verwandelten Vorplatz des Werner-Heisenberg-Gymnasiums über die ganze Stadt. Mit den "Garchinger Carmina", einer ganz auf die Landkreisstadt zugeschnittenen Fassung von Carl Orffs weltberühmter Kantate, hatte der umtriebige Kulturschaffende Albert Neuhauser zum Festjahr des 1100-jährigen Bestehens ein ganz besonderes Projekt aus der Taufe gehoben. 300 Akteure wirkten mit, Sänger, Schauspieler und Musiker unterstützten das Freiluftspektakel ebenso wie örtliche Institutionen und Firmen. Welche Flächenwirkung das Projekt entfaltete, dokumentiert jetzt eine Fotoausstellung, die seit Dienstag in der Stadtbücherei zu sehen ist.

Heinz Riederer hat die Aufbauarbeiten, Proben und Aufführungen mit seiner Kamera begleitet. In insgesamt 800 Bildern dokumentiert der Fotograf die intensive Auseinandersetzung der Schauspieler um Hauptdarsteller Sebastian Derksen mit Leiter Neuhauser und Regisseur Hardy Hoosmann, gleichermaßen wie das Üben des Garchinger Sinfonieorchesters und die Arbeit der Schneider oder Designer hinter den Kulissen.

40 dieser Bilder sind nun zu sehen. Sie erinnern daran, was die Kommune im Sommer auf die Beine gestellt hat, als sie das Orff'sche Werk in einer eigens entwickelten szenischen Inszenierung auf die Open-Air-Bühne brachte. Die Auseinandersetzung mit dem Werk sei eine Herausforderung gewesen, erklärt Initiator Neuhauser. Einerseits was die Ausstattung angeht: "Orff braucht immer mehr als normal ist - mehr Pauken, mehr Klarinetten", sagt Neuhauser. Zum Anderen hat der Komponist keine klaren Vorgaben hinterlassen, wie sein Werk szenisch zu fassen ist.

In der Garchinger Inszenierung leiten vier allegorische Gestalten - Glaube, Liebe, Tod und das Böse - durch die Szenen und schaffen so eine Ordnung zwischen den Bildern. Die Umsetzung ist gelungen, sodass Neuhauser im Nachhinein mit einem Augenzwinkern sagt: "Unsere Inszenierung, und das sage ich in aller Bescheidenheit, ist die weltweit beste. Die Welt weiß es nur nicht."

Die Fotoausstellung "Garchinger Carmina Burana" ist bis zum 25. Februar zu den üblichen Öffnungszeiten in der Stadtbücherei, Bürgerplatz 11, zu sehen. Dort kann die Dokumentation der Aufführung als Bild- oder Filmversion auch erworben werden.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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