Garching:Fünf Meter mehr Lebensqualität

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Der Schrannerweg im Garchinger Baugebiet wird breiter und könnte eine Allee werden

Von Gudrun Passarge, Garching

Das neue 31 Hektar große Baugebiet zwischen Garching und TU-Campus, in dem einmal 2800 Menschen leben könnten, nimmt Stück für Stück Gestalt an. Nach einer Klausurtagung hat der Bauausschuss jetzt noch einmal einige Details als Empfehlungen an den Stadtrat beschlossen. Strittig war vor allem der Schrannerweg. Die Gruppierung Unabhängige Garchinger hatten beantragt, den Weg um fünf Meter zu verbreitern, und bekamen dafür die Unterstützung von CSU und Grünen.

Insgesamt elf Punkte wurden in der Sitzung diskutiert, über vieles wurde einhellig abgestimmt, wie etwa über die Verlegung des Schwimmbads an die Freisinger Landstraße. Oder die Möglichkeit, Satteldächer am Rand der Bebauung zuzulassen. Götz Braun (SPD) nannte das zwar kleinkariert und plädierte eher für eine einheitliche Siedlungsstruktur, doch er war der einzige, der dagegen stimmte. Mehr Diskussion gab es zum Schrannerweg. Erst warf sich Hans-Peter Adolf (Grüne) in die Bresche dafür, den Schrannerweg in seiner bisherigen Wegführung zu belassen. Das kollidierte jedoch mit den Plänen des Schulbaus. Adolf berief sich auf einen Stadtratsbeschluss und bezichtigte die Planer der Sturheit, weil sie gegen den Wunsch des Stadtrats dort ein Karree vorgesehen hätten. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hielt entgegen, dass Adolf am Ist-Zustand festhalten wolle. "Sie weigern sich, die visionäre Planung zu akzeptieren."

Angesprochen wurde auch die Sorge, der Hauptsammlerkanal Garchings müsse verlegt werden, was teuer würde. Da sei noch nichts festgelegt, sagte Bauamtsleiter Klaus Zettl. Falls die Verlegung notwendig werde, müssten die Kosten über die Entwässerungssatzung aufgebracht werden. "Aber man muss das in Relation dazu sehen, was hier an Wertzuwachs generiert wird", sagte Zettl. Gegen vier Stimmen folgten die Stadträte dem Architektenentwurf.

Hitziger ging es dann noch bei der Debatte zu, wie breit der Schrannerweg werden soll. Sechs bis 6,30 Meter waren vorgesehen, doch die Unabhängigen Garchinger forderten fünf Meter mehr. Die könnten ohne Problem der großen Grünfläche im Innern des Baugebiets abgezwackt werden. "Das bekommt dann eine ganz andere Aufenthaltsqualität", sagte UG-Fraktionschef Florian Baierl. Die SPD sah dieses Problem nicht gegeben. An der schmalsten Stelle hätten die Häuser nach der alten Planung 13 Meter Abstand voneinander gehabt, an anderen Stellen 26 Meter. Braun plädierte dafür, es so zu belassen. Albert Biersack (CSU) gefiel die Idee der breiten Trasse gut. "Da können wir vielleicht eine Allee pflanzen, mit richtigen Großbäumen." Der Bürgermeister sah da gleich Ärger auf sich zukommen. "Wenn sie da Zehn-Meter-Bäume reinpflanzen, werden sich die neuen Eigentümer bedanken." Da jedoch auch die Grünen Gefallen an der breiten Trasse fanden, setzte sich Baierls Vorschlag durch.

Verändert wurde schließlich noch das Maß der Geschosshäuser an der Grünfläche, die auf Wunsch des Eigentümers zwei Meter breiter hätten werden wollen, was natürlich mehr Quadratmeter Bauraum bedeutet hätte. Da jedoch in einzelnen Bauarealen die Geschossflächenzahl sowieso schon überschritten wird, setzten sich Grünen-Sprecher Adolf und CSU-Fraktionschef Jürgen Ascherl dafür ein, diesen Wunsch abzulehnen. Als Kompromiss einigten sich die Stadträte gegen zwei Grünen-Stimmen darauf, der Eigentümer könne um zwei Meter verbreitern, müsse die Fläche dann aber in der Länge einsparen.

Das Areal wird in zwei Abschnitten bebaut. Zuerst kommt der hintere Teil am Schrannerweg, dann der zur Freisinger Landstraße hin.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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