Garching:Die Kommunikationszone kommt

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Letzter Garchinger Grundstückseigentümer unterschreibt städtebaulichen Vertrag

Von Patrik Stäbler, Garching

Jahrelang ist zwischen den sieben Grundstücksbesitzern in der Kommunikationszone gefeilscht worden, doch nun zeichnet sich eine Lösung ab. Laut Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hat auch jene Familie angekündigt, den städtebaulichen Vertrag für das Neubaugebiet zu unterschreiben, die sich bislang geziert hatte. Die Stadt hatte diesem Eigentümer eine Frist gesetzt und gedroht, das Baugebiet notfalls zu verkleinern. Hierzu werde es nun aber nicht kommen, sagt Gruchmann. "Es bleibt zum Glück beim ursprünglichen Umgriff."

Auf 31 Hektar Fläche soll im Norden von Garching zwischen Ortsrand und Forschungscampus ein Neubaugebiet für etwa 3000 Menschen entstehen. Neben Geschosswohnungen und Einfamilienhäusern im Verhältnis zwei zu eins sind dort eine fünfzügige Grundschule samt Sportanlagen sowie ein Schwimmbad geplant; dazu kommen Studentenwohnungen und zwei Kinderhäuser. Nach den ursprünglichen Plänen der Stadt hätten in der Kommunikationszone schon längst die Bagger rollen sollen. Jedoch kam es immer wieder zu Verzögerungen - vor allem wegen der schwierigen Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern, sagt Gruchmann. Zu ihnen gehören neben Stadt und Freistaat auch Privatpersonen. Von diesen habe es der eine oder andere mit einer Einigung womöglich auch deshalb nicht so eilig gehabt, mutmaßt der Rathauschef, da infolge steigender Grundstückspreise "jeder zusätzliche Monat zu einer Wertsteigerung geführt hat". Aktuell zahle man in Garching am freien Markt etwa 2000 Euro je Quadratmeter, sagt Gruchmann. "Als wir angefangen haben zu verhandeln, lag der Preis noch unter tausend Euro."

Nun aber steht eine Einigung kurz bevor. "Ich bin zuversichtlich, dass alle im Januar unterschreiben und dass wir dann die Erschließung beauftragen können", sagt Gruchmann. Das Neubaugebiet soll mittels einer ringförmigen Hauptstraße erschlossen werden, die von einem neuen Kreisverkehr an der Freisinger Landstraße abzweigt, nördlich des bereits existierenden Kreisels. Bevor diese Erschließungsstraße jedoch errichtet werden könne, müsse erst noch das alte Umspannwerk abgebaut werden, sagt der Bürgermeister. "Ich hoffe, dass 2020 die Bagger rollen". Wobei die ersten Bagger, genau genommen, schon angerollt sind - jedoch nicht, um den Bau von Wohnungen oder Häusern vorzubereiten, sondern für Vorerkundungsmaßnahmen, die Archäologie und Bodenbelastung betreffend. Gemäß städtebaulichem Vertrag sind die einzelnen Grundstücksbesitzer selbst dafür verantwortlich, den Boden belastungsfrei zu übergeben. In der Folge erinnern Teile der Felder in der Kommunikationszone aktuell an eine "Mondlandschaft", wie es Bastian Dombret (FDP) im Stadtrat nannte. Er erkundigte sich, ob all die Hügel und Krater hernach wieder beseitigt werden müssten. Hierauf entgegnete Bauamtsleiter Klaus Zettl, dass es diesbezüglich keine Auflagen gebe. Er gehe davon aus, dass belastetes Material weggefahren werden müsse. Infolge der jahrelangen Düngung mit Klärschlamm "haben wir da Grundstücke dabei, die belastet sind", so Zettl.

© SZ vom 27.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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