Garching:Die Kartbahn polarisiert

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Die Grünen finden sie wichtig, der Bürgermeister ist skeptisch

Ob die Kartbahn noch einmal einen Neustart in Garching planen kann, ist noch nicht entschieden. Darüber wird wohl erst bei der Beratung des Bauantrags entschieden werden. In der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend ging es um die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans, der einstimmig nach einigen kleinen Änderungen als Empfehlungsbeschluss an den Stadtrat durchging. Zur Kartbahn gab es eine längere Diskussion. Anlass war der Antrag, eine Sonderfläche für die Kartbahn auf einem Grundstück in Hochbrück nahe dem früheren Platz der Bahn auszuweisen.

Bisher wird dort Kies abgebaut. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) sah jedoch die Erschließung als fraglich an, vor allem, wenn dort auch Wirtschaftsgebäude entstehen könnten. Würde aber die Kanalisation dorthin verlegt, wäre das laut Gruchmann "der Startschuss für weitere Entwicklung und Erweiterung des Gewerbegebiets", was er kritisch bewertete. Bei ihm sei auch "kein einziger Jugendlicher aufgeschlagen", als die Kartbahn zur Jahreswende hatte schließen müssen.

In der Debatte zeigte sich, dass die Meinungen dazu kontrovers sind. Albert Biersack (CSU) wünschte sich, dass der Betreiber das Projekt im Stadtrat vorstellt. Aber auch er sprach davon, dass Erschließung und Lärmsituation noch nicht abschließend geklärt seien. Joachim Krause, Fraktionschef der SPD, berichtete von eigenen Erfahrungen: "Es war deutlich lauter als das, was angenehm ist." Die Leute, die das anhören hätten müssen, "hatten keinen Spaß". Und auch Florian Baierl, Sprecher der Unabhängigen Garchinger, sagte, "die Kartbahn war kein Pluspunkt für Garching, sie war insgesamt eine Negativeinrichtung".

Anders sahen das die Grünen. Dritter Bürgermeister Walter Kratzl betonte, die Bahn sei im Gegenteil eine wichtige Sache "für uns und unsere Jugend". Seine Fraktionskollegin Ingrid Wundrak fand, "das liegt dermaßen abseits, ich wüsste nicht, wer da belästigt werden sollte". Ulrike Haerendel (SPD) nannte die Argumente beider Seiten plausibel, meinte aber: "Wenn es mit einer Modernisierung einhergeht, spräche manches dafür, es in Garching zu belassen." Fortsetzung folgt.

© SZ vom 04.05.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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