Garching:"Die Bürger wollen das nicht"

Die Bürger für Garching blitzen mit ihrem Vorschlag für ein autofreies Neubaugebiet bei Rathauschef Gruchmann ab

Norbert Fröhler will Autos aus der Kommunikationszone verbannen. In einem Antrag fordert der Stadtrat der Bürger für Garching den Bebauungsplan für das Neubaugebiet im Norden des Orts so zu überarbeiten, dass dort keine Kraftfahrzeuge verkehren. Fröhler verweist dabei auf das Leitbild der Stadt Garching, wonach diese "alle Anstrengungen" unternehme, "um den Kfz-Verkehr innerhalb des Stadtgebiets zu reduzieren". Zudem würde eine autofreie Kommunikationszone die Aufenthaltsqualität verbessern. Wobei sich Fröhler nicht etwa für eine durchgehende Fußgängerzone ausspricht: "Ein Lieferverkehr muss zumindest eingeschränkt möglich sein."

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hält wenig von dem Vorschlag. "Die Bürger wollen das nicht", ist er überzeugt und verweist auf die Unteren Straßäcker. Dort habe man die Garagen bewusst gesammelt und separat von den Häusern geplant. In der Praxis habe sich jedoch gezeigt, dass die Bewohner dennoch mit ihrem Auto bis vor die Türe fahren. Gruchmann fordert für die Kommunikationszone vielmehr: "Da müssen Tiefgaragen her." Das sei auch angesichts der anvisierten Wohndichte die beste Lösung.

Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich die Grundstücksbesitzer in dem Baugebiet vor zwei Monaten auf einen städtebaulichen Vertrag geeinigt. Nun soll das Bebauungsplanverfahren bis Jahresende abgeschlossen werden, sodass nächstes Jahr die Erschließungsarbeiten beginnen können. Dereinst sollen in dem Neubaugebiet bis zu 3000 Menschen leben. Die ersten Bagger könnten 2022 anrollen.

© SZ vom 09.10.2020 / stä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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