Garching:Buslinie nach Dirnismaning

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Landkreis plant ein Probejahr für die Verbindung

Von Gudrun Passarge, Garching

Erfreuliche Nachrichten für die Dirnismaninger: Sie sollen vom Sommer an wieder an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden werden. Im Probebetrieb könnte die MVV-Regionalbuslinie 290V alle zwei Stunden zwischen dem Garchinger Bürgerhaus und der Kranzberger Allee in Dirnismaning hin und her pendeln. Zur Hauptverkehrszeit wäre ein Ein-Stunden-Takt möglich. Für die Stadträte im Hauptausschuss war das ein positives Ergebnis, nur über die Endhaltestelle am Garchinger Bürgerhaus wurde debattiert, denn hier müssten vier bis sechs Parkplätze wegfallen, um dem Bus Platz zu machen.

Nachdem das Ruftaxi nach Dirnismaning eingestellt worden war, weil es keine Bewerber mehr gab, hatten die Bewohner und Firmen dort keine öffentliche Anbindung mehr. Proteste wurden laut, Unterschriften gesammelt. Die Verwaltung setzte sich daraufhin mit den Gewerbetreibenden dort in Verbindung und fand heraus, dass möglicherweise 76 von 357 Kunden und 56,5 von 227 Mitarbeitern der Firmen einen Bus nutzen würden. Das überzeugte wohl auch den Landkreis, der sich offen für eine neue Buslinie zeigte. "Die Garchinger haben anscheinend doch eine gute Lobby", freute sich Bürgermeister Dietmar Gruchmann. Er berichtete aber gleichzeitig, dass die Münchner kein Interesse an einer Verbindung in die Landeshauptstadt hätten, sie sähen den Bedarf nicht, "nur am Freitag, wenn die Leute zur Moschee fahren". Stimmt der Kreistag zu, könnte die Linie nach der Sommerpause starten, zunächst auf ein Jahr begrenzt, danach würde Bilanz gezogen. Einzige Auflage: Der Landkreis möchte sich 20 000 Euro sparen. So viel wäre fällig, müsste er die Endhaltestelle in Dirnismaning so ausbauen, dass die Fahrer während der einstündigen Pause bis zur nächsten Runde einen Platz hätten, an dem sie etwas konsumieren und auch eine Toilette nutzen könnten. Billiger käme es, wenn die Endhaltestelle am Bürgerhaus wäre, weil dort die Infrastruktur bereits vorhanden ist.

Während manche Stadträte fürchteten, ein neues Verhandlungsangebot könnte den Bus in Frage stellen, riefen andere zum Protest auf. Harald Grünwald (Unabhängige Garchinger) etwa, war lieber bereit, 20 000 Euro zu zahlen als die ohnehin raren Parkbuchten zu opfern und verschiedene andere Stadträte plädierten für andere Endhaltestellen, beispielsweise am Bauhof. Siegmar Trier vom Verkehrsamt machte den Vorschlag, das ehemalige Postgelände als möglichen Standort ins Spiel zu bringen. "Wir werden versuchen, nachzuverhandeln", versprach der Bürgermeister. "Im schlimmsten Fall bleibt's da, wo es jetzt geplant ist."

© SZ vom 29.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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