Garching:Breiterer Weg bleibt das Ziel

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Wie sich der Stadtrat fast um eine halbe Million gebracht hätte

Schrannerweg und kein Ende. Der Garchinger Stadtrat wird sich demnächst noch einmal mit der Verbreiterung der Straße zum Wissenschaftscampus beschäftigen. Der Grund: Bliebe es beim Beschluss der jüngsten Stadtratssitzung, könnte der Stadt eine halbe Million Euro verloren gehen. Darüber informierte Bauamtsleiter Klaus Zettl in der Bauausschusssitzung am Dienstagabend.

Der Schrannerweg soll um fünf Meter breiter werden. Dazu brachte Grünen-Fraktionschef Hans-Peter Adolf in der Stadtratssitzung im März den Erhalt des alten, noch gültigen Bebauungsplans "Am Riemerfeld 2" ins Spiel. Dieser umfasst den Schrannerweg samt einem angrenzenden Grünstreifen von fünf Metern und sollte eigentlich im neuen Bebauungsplan für die sogenannte Kommunikationszone aufgehen. Die Mehrheit der Stadträte schloss sich seinem Antrag an.

Würde das umgesetzt, so Bauamtsleiter Zettl, würde allerdings die Fläche des neuen Baugebiets schrumpfen. Das bedeutet wiederum, dass sich das Baurecht verringert. Da in der Kommunikationszone das ganze Baurecht auf die fünf Eigentümer umgelegt wird, verlöre auch die Stadt, und zwar 0,4 Prozent bei der Geschossfläche. Finanziell schlüge das mit Mindereinnahmen von etwa 500 000 Euro beim Verkauf zu Buche, wie Zettl ausführte. Als "gangbaren Weg" schlug er vor, den Geltungsbereich des neuen Bebauungsplans so wie ursprünglich geplant inklusive Schrannerweg zu beschließen. Der Weg könnte trotzdem verbreitert werden.

In der Diskussion berichteten Fraktionssprecher Florian Baierl (Unabhängige Garchinger) und Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching), dass ihnen nach der jüngsten Stadtratssitzung erst aufgefallen sei, was da beschlossen worden war. "Es hätte in der Sitzung anders abgehandelt werden können", sagte Baierl und richtete den Vorwurf auch an Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD), der die Verhandlungsführung hatte. "Aber es ist ja nichts passiert", denn das Problem könne in der nächsten Stadtratssitzung behoben werden. So wird das Thema noch einmal auf die Tagesordnung kommen. "Es lässt sich heilen", sagte auch Bürgermeister Gruchmann.

© SZ vom 06.04.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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