Garching:Besser hören im Rathaus

Gut hören zu können gehört für Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) zur Lebensqualität. Der Sitzungssaal im Ratstrakt der Stadt wurde deshalb nun mit einer funkgesteuerten Hörunterstützung ausgestattet. Damit können schwerhörige Menschen barrierefrei an den Sitzungen des Stadtrats und dessen Ausschüssen teilnehmen. Um die Hörunterstützung nutzen zu können, benötigt man lediglich einen kleinen Funkempfänger, der vor Sitzungsbeginn zusammen mit Kopfhörern ausgeliehen werden kann. Da die Höranlage nicht ortsgebunden ist, kann sie auch bei Veranstaltungen der Stadtverwaltung eingesetzt werden.

Außerdem hat die Stadt im Einwohnermeldeamt, Standes- und Friedhofsamt, an der Kasse und im Bereich Senioren und Soziales ebenfalls Höranlagen in Form von induktiven Schalterschleifen verbaut. Bürger können ihre Hörgeräte entsprechend einstellen, ohne einen Funkempfänger ausleihen zu müssen. Auch im Bürgerhaus stehen für alle Veranstaltungen drahtlose Funkkopfhörer sowie induktive Hörhilfen für Hörgeräteträger bereit. Geplant und umgesetzt wurde das in enger Absprache mit dem Behindertenbeirat.

In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Schwerhörigenbundes circa 14 Millionen Hörbehinderte, davon etwa 2,5 Millionen Hörgeräteträger. In Abhängigkeit vom Grad können Hörgeräte oder Hörimplantate zwar das Hören deutlich verbessern, doch Betroffene verstehen in Räumen mit vielen Nebengeräuschen trotzdem schlecht, was gesagt wird. Durch die neuen Höranlagen ist es möglich, dass Schwerhörige wieder an öffentlichen Veranstaltungen teilhaben können. Beim Einsatz von modernen induktiven Höranlagen wird Sprache unmittelbar auf das Hörgerät übertragen, wenn es über eine sogenannte T-Spule verfügt.

© SZ vom 02.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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