Garching:Bank statt Tankstelle

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Grafik: SZ (Foto: N/A)

Wohn- und Geschäftshäuser an der Münchner Straße geplant

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Tage der OMV-Tankstelle in Garching sind offenbar gezählt. Stattdessen könnten auf dem 5700 Quadratmeter großen Areal in der Münchener Straße 49 bis 53 zwei größere Gebäude entstehen, die Wohnraum für Studenten und Flächen für eine Drogerie oder eine Bank und auch Büros anböten. Der Bauausschuss des Stadtrats behandelte am Montag einen Antrag auf Vorbescheid, wozu Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bemerkte: "Wir haben generell nix dagegen, wenn da eine Aufwertung passiert." Nur über einige Kleinigkeiten debattierten die Garchinger Stadträte noch, zumal für die beiden Gebäude unterschiedliche Bebauungspläne gelten.

Der vorliegende Antrag sieht vor, auch die Gebäude neben der Tankstelle abzureißen, in denen momentan noch Matratzen zum Kauf angeboten werden und Dienstleistungen rund ums Auto. Dafür sollen an dieser Stelle zwei große Häuser errichtet werden. Das südlich gelegene Gebäude 1 soll eine Geschossflächenzahl von 2936 Quadratmetern haben, das Gebäude 2, wo jetzt noch die Tankstelle steht, soll 1296 Quadratmeter haben. In beiden Häusern ist im Erdgeschoss die Nutzung für Einzelhandel und Büros vorgesehen, einmal mit 780, einmal mit 640 Quadratmetern Fläche, genannt wurden beispielsweise ein Supermarkt oder auch eine Bank. Es wird jedoch nicht die Postbank sein, obwohl der Bürgermeister berichtete: "Es gab Gespräche des Eigentümers mit der Post, 300 Quadratmeter könnten an die Post gehen." Die Postbank dementierte allerdings. Es werde über einen Standort in Garching verhandelt, der jedoch nicht in der Münchener Straße sei, heißt es. In die oberen Stockwerke könnten Studenten einziehen, das Gros der eingezeichneten Wohnungen bemisst 25 Quadratmeter, außerdem könnten ein paar Einheiten mit bis zu 50 Quadratmetern entstehen, wobei es zwei unterschiedliche Varianten gibt. Die eine plant mehr Apartments ein, die andere eher größere Wohnungen. Nach dem Stellplatzschlüssel der Stadt würden je nach tatsächlicher Nutzung zwischen 83 und 96 Stellplätze benötigt, eingeplant sind aber auf jeden Fall 110 Parkplätze zwischen den beiden Gebäuden und in der Tiefgarage (48). Außerdem sind neun Boxen für je zehn Fahrräder vorgesehen.

Diskussionsbedarf sahen die Stadträte bei der Dachform des Gebäudes 2. Das Problem ist ein drittes Vollgeschoss, das der Bebauungsplan nicht erlaubt, ein normales Satteldach dagegen wäre möglich, das nicht als Vollgeschoss gilt, aber mehr Wohnfläche böte als die Vollgeschossvariante mit eingerücktem Dach. Josef Euringer (Bürger für Garching) regte sich über diese Regelung auf, denn den meisten Stadträten gefiel das versetzte Dach besser. "Das Satteldach ist doch schon eine massive Angelegenheit", erklärte Albert Biersack (CSU).

Oliver Balzer vom Bauamt nahm den Auftrag mit, hier noch einmal mit dem Landratsamt zu sprechen, um eventuell die Dachform zu ändern. Außerdem beklagte sich Ingrid Wundrak (Grüne) über die Versiegelung durch die geplanten Parkplätze zwischen den Häusern. "Kann man da nicht Bäume dazwischen pflanzen?" Diese würden nicht viel Platz wegnehmen und im Sommer wäre jeder Autofahrer froh, für seinen Wagen einen Schattenplatz zu finden.

© SZ vom 29.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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