Garching:Auf Gewinnkurs

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Garchings Geothermie-Netz wächst langsamer, aber beständig

Zwei wichtige Erkenntnisse schickte Christian Nolte seinem Vortrag im Stadtrat vorweg: Die EWG wächst langsamer mit weniger Kunden als gedacht und das Thema Ökologie hat auch seinen Preis. Nolte ist einer von zwei Geschäftsführern der Energie-Wende-Garching, er resümierte die Zahlen für 2016 und gab zugleich einen Ausblick bis 2021: "Wir machen Gewinn." Aber Zinsen und Tilgungen belasteten das Unternehmen, dessen Gesellschafter die Stadt Garching und die Bayernwerke sind, stark.

Dass nicht immer alles so läuft, wie sich das der Energielieferant wünscht, hatte Nolte schon öfter vor dem Gremium erläutern müssen. Warme Winter, niedrige Öl- und Gaspreise - Umstände, die das Geschäftemachen der EWG, die ihre Wärme aus Geothermalwasser holt, nicht gerade einfacher macht. Im vergangenen Jahr belief sich der Anschlusswert auf 29,9 Megawatt, für 2017 rechnet die EWG mit 31,6 Megawatt. Sie schraubte damit ihre Erwartungen zurück. Außerdem wird der Betrieb nun einen zusätzlichen Techniker einstellen. "Fernwärme ist ein erklärungsbedürftiges Produkt. Das muss technisch erklärt werden", erläuterte Nolte.

Immerhin gab es auch positive Nachrichten. Die EWG hat die Zusage vom Staatlichen Bauamt, ihre Leitungen im Zuge der Neubaumaßnahmen am Wissenschafts-Campus verlegen zu dürfen. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bestätigte, dass es zwar nach wie vor Menschen gebe, die an dem Heizkraftwerk der TU hingen, "aber Wirtschaftlichkeit und Kapazitäten sind endlich und es ist naheliegend, dass sie eigentlich an uns angeschlossen werden sollten". Er sehe nur Vorteile für die TU und andere, die sich ansiedeln, bestätigte Nolte. Galileo werde auf jeden Fall ans Netz angeschlossen, für ein neues Gebäude der Max-Planck-Gesellschaft sei man noch im Gespräch.

Ulrike Haerendel (SPD) vermisste bei den Auflistungen die Kommunikationszone und das Neubaugebiet direkt neben der Heizzentrale, das bald in Angriff genommen werden soll. Dazu sagte Nolte, eine Leitung werde durch die Hauptstraße verlegt, sodass sehr niedrige Erschließungskosten entstünden. Aber die Stadt entscheide.

Die Stadt wird 2017 noch einmal circa 2,3 Millionen Euro zuschießen, doch für die nächsten Jahre sollen die Einlagen sinken. So sind 2018 1,65 Millionen Euro eingeplant, 2019 sind es noch 1,07 Millionen und 2020 nurmehr 650 000 Euro - vorbehaltlich der genannten Abhängigkeiten etwa durch Vertrieb, Witterung, Investitionen und Finanzierung.

© SZ vom 11.03.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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