Ferien daheim:Mit Laib und Seele

Lesezeit: 1 min

Marianne Lederer holte die dampfenden Laibe aus dem Ofen. (Foto: oh)

Kinder lernen Brotbacken im Heimatmuseum Sauerlach

Brot essen ist keine Kunst, aber Brot backen, lautet ein deutsches Sprichwort. In die Geheimnisse dieser Kunst eingeweiht wurden jüngst 15 Mädchen und Buben in einem der ersten Angebote des Ferienprogramms der VHS Sauerlach - man darf davon ausgehen, dass ihnen die Brotlaibe, die sie anschließend mit nach Hause nahmen, auch gemundet haben. Freilich konnten sie an diesem Tag ihren Hunger gleich doppelt stillen: Beim "Besuch im Heimatmuseum mit Brotbacken" wurde das Warten darauf, dass die dampfenden Laibe aus dem Backofen geholt wurden, mit einer Entdeckungstour durch das Heimatmuseum verkürzt.

Organisiert hatten dieses Angebot des Ferienprogramms Marianne Lederer, Max Lederer und Ekkehard Dembek, drei Mitglieder des Fördervereins "Heimatfreunde Sauerlach". Dieser unterstützt das Heimatmuseum im Gemeindeteil Arget nach Kräften. Kaum einer der kleinen Kursteilnehmer im Alter zwischen fünf und sieben Jahren hatte bisher den Weg hierher gefunden, in das unter Denkmalschutz stehenden Ensemble "Holzkirchener Straße" auf dem 2100 Quadratmeter umfassenden Gelände des ehemaligen Argeter Pfarrhofs. "Früher musste man alles mit der Hand machen", lautete eines der ersten Fazits in der wie vor 100 Jahren eingerichteten Küche: Und dann durften die sieben Mädchen und acht Buben selbst mit den Händen arbeiten. Aus sieben Kilo Roggenmehl, drei Kilo Weizenmehl, Hefe und Wasser hatte Marianne Lederer über mehrere Tage einen Sauerteig vorbereitet und für die Kinder Brotlaibe vorgeformt. Diese galt es nun, noch mal durchzukneten und mit den kleinen, mehligen Händen in Körbchen zu legen. Nach dem Ruhen des Teiges wanderten die Brotlaibe in den vorgeheizten alten Backofen im Garten des Museums.

Dembeck erkundete mit den Kindern anschließend das Museum, vom Vorratskeller über den aus dem Jahre 1667 stammendenden Troadkasten (Getreidespeicher) und Bundwerkstadl bis zum alten Volksschulzimmer - das fanden die Kinder besonders spannend: In den Holzbänken zu sitzen und sich in Zeiten zu versetzen, in denen der Rohrstock als Erziehungsmittel galt. Nach der Erkundungstour galt es dann, die dampfenden Brote aus dem Ofen zu holen und mit nach Hause zu nehmen. Wer auf den Geschmack gekommen ist: Restplätze im Ferienprogramm - Malen, Ponyzeit, Heldenverlies für Fantasy-Fans - gibt es unter www.vhs-sauerlach.de.

© SZ vom 16.08.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: