Feldkirchen:Wald statt Funkmasten

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Feldkirchen will abgeholzte Fläche an der Autobahn aufforsten

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Der Feldkirchner Gemeinderat hat den Bau einer Funkübertragungsstelle im Außenbereich einstimmig abgelehnt. Die Entscheidung fiel schnell und hatte mehr einen formalen Hintergrund: Die erforderliche Genehmigung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ebersberg lag nicht vor. Somit konnte die Gemeinde den Fall auch nicht prüfen.

Der drei Meter hohe Antennenmast mit Betriebscontainer der Firma Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) sollte nördlich der Autobahnquerung an der Münchner Straße errichtet werden, an einer Stelle, an der früher ein Wald war. Wegen des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) mussten die Bäume in der Vergangenheit abgeholzt werden. Nun liegt die Stelle brach, nur einzelne Stockausschläge haben sich dort in der Zwischenzeit entwickelt. Dem Umweltbeauftragten der Gemeinde zufolge müsse die Fläche langfristig wieder mit Waldbäumen bestockt werden, bei Bedarf auch gerodet werden. Soll der Boden anders genutzt werden, wäre eine Erlaubnis des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ebersberg vonnöten.

Allerdings plädierte Feldkirchens Umweltberater für den Erhalt der Fläche als Waldfläche. Gerade in einem dicht besiedelten Bereich wie dem Münchner Großraum sei das kleine Waldbiotop ein wichtiger Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Das sollte durch den Bau eines Funkturms nicht gefährdet werden. Gemeinderat Thomas Zimmermann (UWV) sah das ähnlich, immerhin handele es sich ja ursprünglich um eine Ausgleichsfläche für die Autobahn und diese sei nur wegen des Käfers abgeholzt worden. Reinhard Mulzer (CSU) stimmte zu, "wenn der Umweltbeauftragte sagt ,aufforsten', sollten wir das auch so machen und das, was grün war, wieder grün machen."

Der Zweite Bürgermeister Andreas Janson (UWV) gab zu bedenken, dass man den Standort diesmal aus rechtlichen Gründen ablehnen müsse, ansonsten "sollten wir nicht dagegen sein - immerhin will jeder von uns immer und überall erreichbar sein". Der Standort Post sei für eine Funkübertragungsstelle bereits abgelehnt worden.

© SZ vom 13.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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