Feldkirchen:Raus aus dem toten Winkel

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Der Gemeinderat will die Verkehrssicherheit für Radler mit Spiegeln oder einem Warnsystem erhöhen

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

Der Feldkirchner Gemeinderat möchte die Sicherheit von Radfahrern im Ort erhöhen. Mit großer Mehrheit haben die Kommunalpolitiker einem Antrag der SPD-Fraktion zugestimmt, in dem entweder die Installierung des modernen Warnsystems "Bike Flash" oder alternativ die Anbringung von sogenannten Trixi-Spiegeln an der Kreuzung zwischen B 471 und Münchner Straße gefordert wird. Insbesondere diese Stelle sei schwer einsehbar, heißt es in dem Antrag, weswegen es immer wieder zu Unfällen mit Lastwagen und Radfahrern komme.

Vor kurzem hatte der Mobilitätsausschuss des Kreistags beschlossen, im Landkreis ein Pilotprojekt mit Bike-Flash-Anlagen zu starten. Das System registriert mithilfe von Wärmesensoren nahende Radfahrer und warnt Lastwagenfahrer beim Rechtsabbiegen durch ein blinkendes Licht, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Ob die Anlagen tatsächlich im Landkreis getestet werden können, ist allerdings noch unsicher, denn das bayerische Innenministerium hält Bike Flash für unzulässig. Eine Genehmigung könne daher vorerst nicht erteilt werden, heißt es in einer Stellungnahme der Staatsregierung. Dennoch will der Landkreis an dem Thema dranbleiben.

Und auch in Feldkirchen ist man sich nicht sicher, ob das moderne System die richtige Lösung ist. Gemeinderätin Simone Krois (Grüne) bemängelte die Ästhetik der hohen, blinkenden Masten. Spiegel seien da eleganter, meinte sie. Heftige Kritik an dieser Äußerung kam von Katharina Funk (SPD), es gehe schließlich um die Sicherheit und nicht um die Schönheit.

Einen weiteren Aspekt warf Franz Golibrzuch (UWV) ein. Er bezweifelte, dass an der Hauptkreuzung der Platz für eine Bike-Flash-Anlage ausreiche. Auch Christian Wilhelm (SPD) war sich diesbezüglich unsicher: "Wir müssen erst schauen, ob das realisierbar ist." Aus diesem Grund habe die Fraktion auch den alternativen Vorschlag mit den Trixi-Spiegeln, die den Blick in den toten Winkel ermöglichen, in den Antrag aufgenommen. Thomas Zimmermann (UWV) brachte die Diskussion auf den Punkt: "Es geht um die Sicherheit der Kinder und Fußgänger, deswegen sollten wir dem Antrag so zustimmen. Fachleute sollen dann über die Machbarkeit entscheiden." Dieser Meinung schloss sich die Mehrheit an. Feldkirchen wird sich beim Landratsamt darum bewerben, für das Pilotprojekt eine Bike-Flash-Anlage in der Gemeinde aufstellen zu dürfen. Sollte der Kreistag nicht zustimmen oder der Standort ungeeignet sein, werden Trixi-Spiegel angebracht. Da auch die Ecke Sonnen- und Emeranstraße sehr schwer einzusehen ist, sollen hier ebenfalls Spiegel montiert werden.

© SZ vom 23.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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