Das Ergebnis wird manchen Feldkirchner enttäuschen: Vorerst wird es kein Immissionsgutachten in der Gemeinde geben. Mit einem solchen Gutachten sollte eigentlich eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Bundesautobahn 94 im Bereich Feldkirchen von dauerhaft 80 Stundenkilometern erreicht werden. Doch laut Autobahndirektion Südbayern kommt aufgrund der vorliegenden Berechnungsgrundlagen eine solche Beschränkung nicht in Frage.
"An keinem Gebäude in der Gemeinde werden die Lärmsanierungsgrenzwerte überschritten", sagte Gilbert Peiker von der Autobahndirektion in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Und ein von der Gemeinde beauftragtes Gutachten hätte keine Auswirkungen auf die Entscheidung der Direktion. "Das ist schade für uns", sagte Bürgermeister Werner van der Weck (SPD). "Ich und sicher alle Bürger würden sich besser fühlen, wenn es eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder einen Lärmschutz gäbe."
Dass das Ergebnis der Autobahndirektion auf einer Rechnung und nicht auf einer Messung beruht, ließ die Gemeinderäte jedoch zweifeln. "Mir scheint, als wenn Sie sich verrechnet haben", sagte Thorsten Guhlke (SPD). "Da fehlt mir jedes Verständnis", sagte auch Reinhard Mulzer (CSU), "das kann ich mir auch schönrechnen".
Peiker entgegnete, dass natürlich nichts schöngerechnet werde und man so den zukünftigen Verkehr beurteilen könne. Messungen würden vor Gericht nicht anerkannt und machten auch allgemein keinen Sinn. "Wir verstehen alle nicht, wie das genau berechnet wird", fasste Andreas Janson (UWV) die Diskussion schließlich zusammen, "es steht fest, dass die Realität und das Berechnete auseinandergehen". Trotzdem würde die Gemeinde mit einem Gutachten, das nur Geld koste, durchfallen, so der Zweite Bürgermeister. "Wir können jetzt nur abstimmen."
"Ich denke, es ist uns allen klar, dass wir eine Verbesserung erreichen wollen", resümierte van der Weck, "wir bleiben mit unseren Möglichkeiten dran". Allerdings ist derzeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn im Bereich von Feldkirchen auf 80 Stundenkilometern aktiv - das allerdings nur vorübergehend wegen der Brückenbaumaßnahmen bis zum 1. Dezember 2015.