Feldkirchen:Noch weniger ist noch mehr

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Die Gemeinde will die Bemühungen um die Reduzierung von Plastikmüll ausweiten und dazu auch mit den Nachbarn reden

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

In ganz Deutschland wird derzeit intensiv über das Thema Verpackungsmüll diskutiert, und auch Feldkirchen möchte so plastikfrei wie möglich sein. Jüngst hatte die CSU-Fraktion im Gemeinderat den Antrag gestellt, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln. Das Umweltamt der Gemeinde wies aus diesem Anlass darauf hin, dass Feldkirchen bereits viele Maßnahmen umsetzt, um Plastikmüll zu vermeiden. Schon die Grundschüler lernen in Projekten, wie sie Abfall reduzieren können, das Rathaus will dies weiterhin unterstützen. Kommunale Feste sind dank Mehrweggeschirr komplett plastikfrei, Kunststoffmehrwegflaschen können zukünftig durch Glasmehrwegflaschen ersetzt werden. Auch Vereine will das Umweltamt darauf hinweisen, bei der Organisation von Feiern verstärkt auf den Umweltschutz zu achten. Um dabei zu helfen, bezuschusst die Gemeinde die Ausleihe eines Geschirrmobils.

Da besonders beim Einkaufen häufig Plastikmüll anfällt, zieht das Umweltamt auch Aktionen im Einzelhandel oder die Förderung von "Ohne-Konzepten" in Erwägung. Die Gemeinde will dazu Vorschläge mit dem Gewerbeverein abstimmen und entsprechende Gewerbetreibende unterstützen, zum Beispiel bei der Anschaffung von Mehrwegkaffeebechern oder Tragetaschen. Die Feldkirchner werden künftig durch Informationen und Praxistipps im Gemeindeblatt und auf der Homepage auf das Thema aufmerksam gemacht.

Der CSU-Antrag hatte zudem gefordert, Lieferanten zum vollständigen Verzicht auf Plastikverpackungen zu verpflichten. Laut Umweltamt ist dies jedoch schwer umsetzbar, da die Kommune sich an verbindliche Vergabegrundsätze sowie zahlreiche Regelungen wie das Bayerische Abfallgesetz halten muss. Bei übermäßiger und unnütz erscheinender Verwendung von Plastikverpackungen weist die Gemeinde den Lieferanten oder Hersteller allerdings darauf hin, dies zukünftig zu unterlassen. Wo es möglich ist, werden Eigenbeschaffungen kunststofffrei gestaltet. Die Kommunalpolitiker beschlossen, die ohnehin umfassenden Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikmüll weiter voranzutreiben und sich mit den Nachbargemeinden zu beraten, um ortsübergreifend Ideen zu sammeln.

© SZ vom 07.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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