Feldkirchen:"Leit, hoit's z'samm"

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Bürgermeister Werner van der Weck (rechts) versteht den Neujahrsempfang vor allem als Würdigung von Engagement in Feldkirchen. (Foto: Claus Schunk)

Bürgermeister Werner van der Weck ruft beim Neujahrsempfang zu Toleranz und Solidarität auf - und entschuldigt sich für das holprige Verfahren beim Einheimischenmodell

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

"Ich darf Ihnen stolz verkünden: Feldkirchen steht gut da." Mit dieser Botschaft begrüßte Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) die Gäste beim Neujahrsempfang der Gemeinde und strahlte Zuversicht für das Jahr 2019 aus. Auch Landrat Christoph Göbel (CSU) zeigte sich zufrieden mit Feldkirchen und möchte nach eigenen Worten "die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Kommune fortsetzen".

Vor zahlreichen Vertretern der Vereine und Firmen sowie Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung blickte der Bürgermeister auf das vergangene Jahr zurück und erinnerte an die viel diskutierte Vergabe von Grundstücken im Einheimischenmodell. "Ich gebe zu, dass es ein bisschen holprig war, aber wir haben es zu einem guten Ende gebracht", sagte van der Weck und betonte: "In der Gemeinde arbeiten Menschen, und da passieren Fehler. Dennoch entschuldige ich mich nochmals aufrichtig." Vor Weihnachten durften sich 24 Feldkirchner über die Nachricht freuen, eines der begehrten Grundstücke zu erhalten. Heuer können sie mit dem Bau beginnen. "Einen besseren Start in das neue Jahr gibt es nicht", sagte van der Weck.

Der Rathauschef gab zudem einen Ausblick auf weitere anstehende Projekte. So solle die neue Dreifachturnhalle im März oder April eröffnet werden, auch die Planungen für die Bebauung des Raiffeisengrundstücks seien auf einem guten Stand, sagte er.

Zum "viel gerügten, zu Recht kritisierten Bahnhof" zeigte sich van der Weck zuversichtlich. Er sei froh, dass die Haltestelle nach langen Diskussionen barrierefrei ausgebaut werde. Momentan ist der Zugang zum Gleis allerdings nur über eine Gerüsttreppe möglich. "Ich verstehe die Kritik, aber die Gemeinde kann da nichts machen", räumte der Bürgermeister ein. Nach einigen Verzögerungen rechne er allerdings damit, dass der Umbau Mitte 2019 abgeschlossen sein werde.

Bürgermeister van der Weck sieht den festlichen Empfang im Rathaus vor allem als "Würdigung des Engagements in Feldkirchen". Er bedankte sich bei allen Bürgern, die mit ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten dazu beitragen, "dass dieser Ort menschlich und lebenswert ist". Gerade in der heutigen Zeit fehle oft der Zusammenhalt, einige Politiker hätten aus egoistischen Gründen Interesse an einer Teilung Europas. "Ganze Gesellschaften werden gespalten, und das ist nicht gut", betonte der Bürgermeister. Er appellierte daher an seine Mitbürger: "Leit, hoit's z'samm." Werte wie Toleranz müssten wieder in den Vordergrund rücken, "dann wird die Gesellschaft in Feldkirchen sich gut entwickeln".

Besonders hob der Rathauschef das Engagement von Renate Zwiefelhofer und Stephan Vogel hervor. Van der Weck ehrte die Konrektorin und den Rektor für ihre langjährige Tätigkeit in der Grundschule. Seit 2005 ist Vogel Schulleiter in Feldkirchen, Zwiefelhofer ist sogar seit mehr als 25 Jahren in der Schule aktiv, im Jahr 2009 übernahm sie zudem das Amt der Konrektorin. "Beide haben dafür gesorgt, dass es hier seit Langem eine angenehme Schulfamilie gibt", sagte van der Weck. Sie hätten der Schule ein Leitbild gegeben, um die Kinder nach den Werten Toleranz und Respekt zu unterrichten. "Die Gemeinschaft profitiert von ihrer Arbeit."

Vogel bedankte sich für die Ehrung. "Wir sind stolz auf das gute Auskommen mit der Gemeinde und das fast schon freundschaftliche Verhältnis zum Bürgermeister", sagte der Grundschulrektor. Auch der Gemeinderat habe die Schule stets unterstützt, unter anderem bei der Sanierung und dem Neubau des Gebäudes. Seinem nahenden Abschied blickt Vogel daher mit Wehmut entgegen.

© SZ vom 08.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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