Feldkirchen:Integration nach Fahrplan

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Die eigenen Möglichkeiten des Engagements waren ein Aspekt des Workshops für die Integrationsklassen. (Foto: Landratsamt München)

Geflüchtete beschäftigen sich im Schullandheim mit Demokratie

Drei Integrationsklassen der Feldkirchner Berufsschule München-Land haben sich mehrere Tage im Schullandheim intensiv mit den Werten der Demokratie, ihrer Gefährdung der und dem eigenen Engagement beschäftigt. Die jungen Erwachsenen in den Integrationsklassen haben einen Migrations- oder Fluchthintergrund und leben seit einigen Jahren in Deutschland.

Durch einen Poetry Slam wurden sie animiert, ihre eigenen Wertevorstellungen zu teilen und mit anderen zu diskutieren. Sicherheit, Toleranz, Gleichheit und Freiheit stuften viele dabei nach Angaben des Landratsamtes als die wichtigsten Werte einer Demokratie ein. Auch eine Diskussion mit Kommunalpolitikern gehörte zum Programm. "Durch den Kurs habe ich richtig Lust bekommen, mich zu engagieren", wird ein Schüler in einer Pressemitteilung des Landratsamtes zitiert.

Initiiert und finanziell ermöglicht wurden die Fahrten ins Schullandheim durch den Landkreis. Dieser verfolgt seit 2017 im Rahmen des Integrationsfahrplans für Flüchtlinge unterschiedliche Maßnahmen und Angebote, um geflüchteten Menschen den Einstieg und die Integration in die deutsche Gesellschaft soweit wie möglich zu erleichtern.

"Viele der im Integrationsfahrplan festgelegten Maßnahmen sind schon vollständig umgesetzt", betont Landrat Christoph Göbel (CSU) laut einer Pressemitteilung der Kreisbehörde. Zu den umfassenden Zielsetzungen zähle auch die Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe und Wertebildung. Die angebotenen Kurse zum Thema Demokratie seien dabei aber nur ein Baustein in einem umfangreichen Workshop-Konzept, welches unter anderem auch die Bereiche Gesundheit, Rechtsbildung und Werte umfasst. "Dass die Workshops so gut und gerne besucht werden, zeigt uns, dass wir mit dem Kursangebot auf dem richtigen Weg sind", freut sich Göbel.

Der Wunsch nach Informationen zu gesellschaftlicher Teilhabe und dem Leben in Deutschland ist nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern in Feldkirchen groß: So nahmen in der Vergangenheit bereits 347 geflüchtete Menschen an insgesamt 32 Workshops teil, welche die Integrationskoordination des Landratsamts München in den vergangenen sieben Monaten initiierte. Die Themen, über die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Workshops informieren konnten, umfassten unter anderem Familien- und Zivilrecht, Gleichberechtigung, Verbraucherschutz, Arbeitsrecht und Gesundheit.

© SZ vom 19.03.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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