Feldkirchen:Gemeinde in Wartestellung

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Feldkirchen kann sich nicht auf Standort für Ladesäule einigen

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Besitzer von Elektroautos werden es in Feldkirchen künftig leichter haben: Der Gemeinderat hat beschlossen, eine Ladesäule im Ortsgebiet zu installieren. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Fraktion gestellt, er wurde von der Mehrzahl der Gemeinderäte angenommen. Zudem hat die Gemeinde von einem Netzbetreiber ein Angebot für eine kostenfreie Säule erhalten.

Die Benutzung der Ladesäulen soll für die Bürger umsonst sein. Ein Vergleich mit den anderen Gemeinden im Landkreis München und Umgebung hatte ergeben, dass dortige Säulen ausschließlich von den Gemeinden betrieben werden und der Strom ebenfalls kostenlos angeboten wird. Dazu zählen Unterhaching, Brunnthal, Putzbrunn, Vaterstetten, Poing, Ebersberg und Grafing. Die meisten Stationen befinden sich im Bahnhofsbereich oder an öffentlichen Gebäuden.

Wo in Feldkirchen die Elektroladestation angebracht wird, ist derzeit allerdings noch die große Frage. In der engeren Auswahl sind der oberirdische Parkplatz vor dem Rathaus, der Parkplatz beim VHS-Gebäude und der Bahnhofsbereich. Auch das Sportgelände, das Hotel Bauer und der neue Edeka-Markt waren vorübergehend im Gespräch. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn man eine Ladestelle direkt vor dem Rathaus installieren würde", sagte der Geschäftsführer der Gemeinde, Heinz-Josef Reiser in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) bekräftigte das: "Die Kommune soll für nachhaltige Techniken Vorreiter sein."

Gemeinderat Thomas Zimmermann hielt diese Lösung für problematisch, da dort schließlich ein Parkplatz wegfalle und schlug alternativ das VHS-Gebäude vor - "da sind Dauerparkplätze", so der UWV-Politiker. Fraktionskollege Franz Golibrzuch sah das ähnlich, stellte allerdings eine Ladestation generell in Frage: "Ich sehe da nicht so die Priorität." Und wenn, dann solle der Strom auch nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Doch gerade das hält van der Weck für wichtig, immerhin würde ein kompliziertes Abrechnungssystem, etwa mit Chips, dazu führen, dass niemand das Angebot nutzen würde, so der Bürgermeister. Herbert Vanvolsem (CSU) favorisierte den Park-and-ride-Platz am Bahnhof. Das konnte auch die Grünen begeistern. Doch auch hier tauchten Zweifel auf: Dorothea Probst (UWV) etwa befürchtete, dass eine Säule am Bahnhof durch einen "Dauerparker", der erst abends nach Feldkirchen zurückkehrt, blockiert sein könnte. Das ließe sich durch eine Festlegung der Parkzeit regulieren, wandte der Bürgermeister ein.

Auch die Idee von SPD-Politiker Franz Reinheimer, neben dem Rathausparkplatz gleich einen zweiten Standort am Bahnhof einzuplanen, wenn dieser umgebaut wird und die Bahn einverstanden ist, missfiel manchen CSU- und UWV-Gemeindeäten aus finanziellen Gründen. "Wir wissen noch gar nicht, ob eine Station angenommen wird", sagte Dorothea Probst (UWV). Man solle zunächst die erste Ladesäule beobachten.

Auf einen Nenner kamen die Räte jedoch an diesem Abend nicht. Deshalb wurde die Entscheidung über den Standort erst einmal verschoben. Geschätzt betragen die Kosten für den Anschluss der Säule etwa 3000 Euro. Die Kosten für den Betriebsservicevertrag und die Stromentnahme belaufen sich für die Gemeinde auf etwa 714 Euro jährlich. Die Ladesäule kann von einer Zapfstelle auf zwei erweitert werden.

© SZ vom 27.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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