Feldkirchen:Super-Grundstück gesucht

Lesezeit: 2 min

Für den möglichen Bau eines Gymnasiums lässt der Gemeinderat nun insgesamt vier Flächen genauer prüfen

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Bekommt Feldkirchen ein Gymnasium? Auch wenn dies noch ungewiss ist, hat die Verwaltung Grundstücke ausgemacht, die überhaupt als Standort in Frage kämen und Kriterien, wie eine Mindestgröße von 25 000 Quadratmetern sowie eine gute Lage und Erreichbarkeit, erfüllen müssen. Von sechs Arealen haben es drei in die engere Auswahl geschafft: Favorit ist das etwa 250 000 Quadratmeter große Grundstück nördlich der Bahnlinie an der Seestraße, wo derzeit noch Kies abgebaut wird. Zwar würde es noch dauern, bis man die Fläche überhaupt nutzen könnte, doch der Eigentümer wäre grundsätzlich bereit, den Grund zu verkaufen.

In Frage kommen könnte auch ein Grundstück an der Olympiastraße im Südwesten direkt neben dem TSV. Für Alexander Zimmermann (UWV) der persönliche Favorit, immerhin bräuchte man so keine zweite Sporthalle, sagte er - und auch der Sportverein würde von einer Schule profitieren. Gegner dieser Variante war Herbert Vanvolsem (CSU). Er sagte, der Standort sei schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ob der Eigentümer diese Fläche überhaupt veräußern würde, war zunächst allerdings unklar.

Das dritte eventuell geeignete Grundstück liegt im Norden Feldkirchens südwestlich von der Bundesstraße B 471 und der Staatsstraße 2082. Doch gerade wegen dieser Lage kamen bei Alexander Zimmermann (UWV) starke Zweifel auf, denn damit würde die Schule direkt an einer Hauptverkehrsader liegen, was nicht ungefährlich wäre. Der Eigentümer dieser Fläche hat, wie bei der favorisierten Variante, der Gemeinde eine grundsätzliche Verkaufsbereitschaft signalisiert. Franz Reinheimer von der SPD-Fraktion, die im Mai den Antrag für ein Feldkirchner Gymnasium gestellt hatte, plädierte für den Favoriten, betonte jedoch auch, dass Finanzierung und Baurecht noch geprüft werden müssten. "Wir sollten das weiterverfolgen", bekräftigte er dennoch.

Großer Zweifler des Vorhabens im Allgemeinen war jedoch CSU-Politiker Herbert Vanvolsem, der schließlich auch als Einziger gegen den Beschluss stimmte, die Flächen zu prüfen. "Warum brauchen wir in Feldkirchen eine Schule, wo der Wohnraum begrenzt ist?", fragte er. "Ich bin nicht davon überzeugt. Wie würden wir das finanziell stemmen?", wollte er wissen. "Das ist ein Totschlagargument", entgegnete Bürgermeister Werner van der Weck (SPD). Er verteidigte das Vorhaben: Eine weiterführende Schule sei eine "Aufwertung der Gemeinde.

Zur Finanzierung ergänzte Geschäftsleiter Heinz-Josef Reiser, dass der Kreis eigentlich für weiterführende Schulen aufkomme. Es sei bereits eine Bedarfsplanung in Auftrag gegeben worden und die Tendenz gehe zu einem weiteren Gymnasium im Landkreis. Wenn der Kreis die Finanzierung übernehme, hätte er keine Bedenken, ansonsten sehe er es auch kritisch, so Reiser.

Bis das Gymnasium fertig wäre, würde es wohl noch viele Jahre dauern, allein schon wegen der Besitzverhältnisse der Grundstücke. Doch nun sollen die drei möglichen Flächen für einen Schulhausbau geprüft werden, ebenso ein Areal am Kindergarten "Arche Noah", wie der Gemeinderat festlegte.

© SZ vom 14.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: