Feldkirchen:Erst fallen Bäume, dann Barrieren

Der Bahnhof Feldkirchen soll barrierefrei werden. Dazu sollen jetzt Sträucher und Bäume in der näheren Umgebung gerodet werden - ein Umstand, der einigen Gemeinderäten gar nicht gefällt. Dabei soll die Aktion auch dazu führen, dass sich ansässige Zauneidechsen umsiedeln. "Die Rodung erfolgt ein Jahr vor den Baumaßnahmen, damit sich die Tiere an ihre neue Umgebung gewöhnen", hieß es dazu aus dem Umweltamt. Lediglich eine Kiefer am S-Bahnzugang bleibt verschont. Simone Krois (Grüne) kritisierte das Vorgehen: "In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Lackfabrik. Deshalb bin ich um jeden Strauch und Baum dankbar. Mich trifft das zutiefst." Sie wollte wissen, ob es kein alternatives Konzept gebe. Auch Andreas Janson (Unabhängige Wählervereinigung) hatte Bedenken: "Die Bahn muss doch jede Fällung beantragen. Ist das erfolgt?" Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) unterstrich, dass sich das Gelände im Besitz der Bahn befinde. Die Rodungsarbeiten betreffen nur jene Gewächse, die nicht unter Schutz stehen. Schließlich müssten die Naturschutzbehörden ihr Einverständnis zu den Maßnahmen geben. Im Übrigen habe die Gemeinde seit 40 Jahren dafür gekämpft, dass der Umbau zur barrierefreien Nutzung kommt. "Wir sollten jetzt nichts machen, was eine Verzögerung nach sich ziehen könnte."

© SZ vom 14.02.2017 / cja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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