Feldkirchen:Druck auf die Bahn

Lesezeit: 1 min

Feldkirchner Gemeinderat beklagt Situation der Fahrgäste

Von Nadja Tausche, Feldkirchen

Wegen der Verzögerungen beim Umbau des Bahnhofs haben die Feldkirchner Gemeinderäte über bestehende Probleme und mögliche Lösungen diskutiert. Gemeinderätin Dorothea Probst (UWV) schlug in der jüngsten Sitzung vor, die Gemeinde solle sich um einen eigenen Schienenersatzverkehr kümmern und beispielsweise Großraumtaxis nur für Feldkirchner Bürger einsetzen. CSU-Gemeinderat Herbert Vanvolsem vertrat die Meinung, man müsse Druck auf die Deutsche Bahn ausüben, um den Ausbau voranzutreiben: "Wir sollten als Gemeinde regelmäßig am Bahnhof vorbeischauen", so Vanvolsem.

Die Probleme beim Schienenersatzverkehr kommen daher, dass im Moment nicht ausreichend Busse für die Transporte zur Verfügung stehen, erklärte Gemeinde-Geschäftsleiter Heinz-Josef Reiser. Das habe er bei einem Gespräch mit der Deutschen Bahn am Vortag erfahren. Momentan bekomme die Gemeinde wegen des Schienenersatzverkehrs zahlreiche Beschwerden von Bürgern. Eigentlich soll der Bus, der die Fahrgäste zur S-Bahn nach Riem und Heimstetten bringt, alle 20 Minuten fahren - "es sind aber eher 40 Minuten, und auch Wartezeiten von eineinhalb Stunden sind leider keine Ausnahme", so Reiser.

Die Bahn hatte angekündigt, die Sperrung des Bahnhofs für den S-Bahnverkehr bis Mitte Juni zu verlängern. Es gebe dafür konkrete Gründe: Dazu gehören der entgleiste Güterzug in Riem, außerdem noch ein beschädigtes Leitungskabel. Reiser bemängelte, dass solche Informationen der Gemeinde nicht ausreichend mitgeteilt würden. Mehrere Gemeinderäte gehen davon aus, dass der Bahnhof auch bis Mitte Juni nicht fertig wird.

Feldkirchner, die ins Zentrum wollen, müssten momentan zwei- bis dreimal umsteigen, sagte Evelyn Müller. Auch die Busse seien durch den Wegfall der S-Bahnstation überlastet: "Der 234er ist morgens so voll, dass man fast nicht reinkommt", so Müller. Andererseits habe sie auch Verständnis für den Umbau und die Sperrung des Bahnhofs. Müller wohnt seit 17 Jahren in Feldkirchen, "wir haben schon damals Kinderwagen die Treppen runtergeschleppt". Immerhin dürfte das in Feldkirchen der Vergangenheit angehören.

© SZ vom 09.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: