Feldkirchen:Der Verkehr hat sich verlagert

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Nach der Entlastung der Feldkirchner Ortsmitte ist es in der Sonnenstraße lauter

Von Christina Jackson, Feldkirchen

Das Ziel der Entlastung der Feldkirchner Ortsmitte ist durch die Einbahnregelung in der Bahnhof- und Sonnenstraße erreicht. Einher ging damit aber auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Sonnenstraße. Anwohner kritisierten in der jüngsten Gemeinderatssitzung die damit verbundene Lärmbelastung. Statt einer Buslinie, die bisher ihre Route über die Sonnenstraße nahm, sind es seit der Probephase, die im Februar 2016 begann, drei. Zuvor hatte der Landkreis München den gesamten öffentlichen Personennahverkehr auf den Prüfstand gestellt und zahlreiche Linienwege geändert. In Feldkirchen führte dies auch zu einer Ausweitung des Busverkehrs.

Für die Gemeinde bedeutete dies Fluch und Segen zugleich. Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) ist sich der schwierigen Situation bewusst: "Alle Fraktionen haben erkannt, dass es die glückselig machende Lösung nicht gibt", sagt er. Trotzdem sei man dem Ziel einer gerechteren Verteilung der Verkehrsbelastung nähergekommen. Mit einer Verlängerung der Probephase um ein weiteres Jahr soll das Entlastungskonzept noch einmal verbessert werden.

Als Sachbearbeiter für straßenverkehrsrechtliche Angelegenheiten der Gemeinde begleitet Alfred Gleixner das Projekt. Der aktuelle Gemeinderatsbeschluss sieht eine Auflage zu verkehrsberuhigenden Maßnahmen in den ebenfalls betroffenen Bereichen an der Kreuz-, Emeran- und Friedensstraße vor. Wie diese aussehen könnten, muss in der laufenden Probezeit ermittelt werden. Gleixner: "Straßenerhebungen sind keine Option. Sie verursachen nur mehr Lärm." Als ein positiver Effekt der Einbahnregelung, die mit einer Zufahrt über die Sonnen- und Abfahrt über die Bahnhofstraße einhergeht, gilt die Entlastung der anliegenden Wohngebiete. "Dort haben wir eine deutliche Minimierung des Verkehrs registrieren können." Während der Probephase wurden die umliegenden Straßen wie Richthofen-, Zeppelin- und Kreuzstraße mit in die Verkehrszählung aufgenommen.

Demgegenüber berichteten die Schulweghelfer an der Sonnenstraße von Problemen auf den Rad- und Gehwegen. Durch den engen Bewegungsradius in diesem Bereich gelangen die Busse beim Wenden auf die Wege, die für Fußgänger und Fahrradfahrer bestimmt sind. Die Verkehrsplaner suchen im Rahmen der verlängerten Probezeit auch für diese Situation eine Verbesserung. Schon zu Beginn der ersten Phase stellte sich heraus, dass es die perfekte Regelung für den Knotenpunkt im Zentrum nicht gibt. In der Diskussion damals zeigte sich die Zwickmühle auf, in der die Entscheidungsträger stecken. Irgendwohin muss der Verkehr ja fließen. "Ich bin mir bewusst, dass der S-Bahnhof ein neuralgischer Punkt ist", sagte Bürgermeister van der Weck damals. Doch egal, wie man es mache, irgendjemand werde immer belastet. Die Mehrheit im Gemeinderat sieht das noch immer so. Ein Grund, warum sie sich für die Fortsetzung der Probephase aussprach.

© SZ vom 30.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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