Chicago-Blues in allen Facetten

Wenn englischsprachige Melancholiker ihren Weltschmerz bildhaft ausdrücken wollen, sagen sie gerne: "I've got the blues" oder "I feel blue" (deutsch: "Ich bin traurig"). Doch auch wenn die Texte dieser Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelt hat, oft von Diskriminierung, Verrat, unerwiderter Liebe, Heimweh oder Einsamkeit handeln - das Klischee vom Blues als trauriger Musik stimmt so nicht. Zahlreiche Stücke des Genres sind eher beschwingt und positiv, und die sechs Musiker der Jakarta Blues Band mit ihrer ansteckende Spielfreude sind ein gutes Beispiel dafür, dass der Blues vielerlei Facetten hat. Das Repertoire der Band aus dem Münchner Umland, die am Mittwoch. 6. September, im Kleinen Theater Haar gastiert, reicht vom fetzigen Shuffle über den dramatischen Slow-Blues bis zum frühen Soul. Nicht zuletzt verführt die virtuose Melange zum Tanzen. Liebhaber des Chicago-Blues dürften jedenfalls beim "Feierabend im Theater" auf ihre Kosten kommen. Das Konzert beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, um spenden wird gebeten.