Corona und Finanzen:Gespart wird nur an der Markise

Lesezeit: 1 min

Unterföhring baut das neue Feuerwehrhaus ohne größere Abstriche

Kommunen muss in diesen Corona-Zeiten aufs Geld schauen - die einen mehr, die anderen weniger. Die Mediengemeinde Unterföhring gehört zu denen, die dank hoher Gewerbesteuereinnahmen mit eher großzügigen Finanzmitteln gesegnet sind, dennoch hat der Bauausschuss des Gemeinderats nun die Pläne für das neue Feuerwehrhaus ein wenig abgespeckt, das an der Münchner Straße entstehen soll. Die "etwas günstigere Variante" werde nun umgesetzt, sagte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU), wobei das Gremium mit seinem Beschluss die ganz großen Summen nicht eingespart hat.

Letztlich ging es in der Debatte nur um ein paar tausend Euro und darum, welche Markisen künftig den etwa 23 Millionen Euro teuren Neubau zieren sollen. Eingebaut werden nun Schutzdächer, die mit Sonnen-, Wasser- und Windsensoren ausgestattet werden. An den Grundpfeilern des neuen Feuerwehrhauses aber rüttelte das Gremium nicht mehr.

Bereits im Juli vergangenen Jahres hatten die Gemeinderäte intensiv darüber diskutiert, wie sich die Kosten für den dringend benötigten Neubau drücken ließen - auch und gerade angesichts damals zu erwartender finanzieller Auswirkungen durch die Corona-Krise. Schon damals wurde deutlich, dass eine Kostenreduzierung aber nicht möglich ist, vielmehr mussten die Gemeinderäte zur Kenntnis nehmen, dass die eigentlich veranschlagten 17,5 Millionen Euro nicht ausreichen werden. Zwar konnten die Kosten für das Gerätehaus und die geplanten Wohnungen für Feuerwehrleute um einen hohen sechsstelligen Betrag gedrückt werden, an anderer Stelle - etwa der Tiefgarage - wollten die Gemeinderäte aber nicht den Rotstift ansetzen, was zu einer Kostenmehrung führte. Am ehrgeizigen Zeitplan wird laut Rathauschef Kemmelmeyer nicht nachjustiert. Geht es nach der Gemeinde, soll die Feuerwehr Ende 2022 umziehen, dieses Datum halten die Planer allerdings für sehr ambitioniert. Sie sprechen davon, dass Anfang 2023 der realistischere Umzugstermin in das dann mit Terrassen begrünte Gebäude sei.

© SZ vom 28.01.2021 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: