Bürgerversammlung:Neues Einheimischenmodell

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Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) will nicht, dass dem Einheimischenprogramm in Feldkirchen dasselbe Schicksal droht wie dem in der Gemeinde Unterföhring. (Foto: Robert Haas)

Feldkirchen passt Vergaberichtlinien an EU-Vorgaben an

Von Christina Jackson, Feldkirchen

Die Gemeinde Feldkirchen will das Einheimischenprogramm retten, das mit den neuen europäischen Leilinien für diese Modelle zur Vergabe von Bauland ins Stocken geraten ist. Bürgermeister Werner Van der Weck (SPD) zeigte sich bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend im Rathaus angesichts der Neuausrichtung der Vergaberichtlinien besorgt: "So etwas haben wir früher nie erlebt. In Unterföhring haben diese Änderungen die Planungen für das Einheimischenprogramm zerstört. Wir wollen das natürlich nicht." Die Lokalpolitiker werden sich mit den überarbeiteten Vergaberechtlinien am 16. November im Gemeinderat befassen.

Viel Geld nimmt die Gemeinde für die Errichtung von Wohnungen auf dem Raiffeisenlagerhausgelände in die Hand. Ein Areal, das nach Ansicht des Bürgermeisters "zu den Filetgrundstücken im Ort gehört". Zu den größeren Ausgaben des Jahres darf auch die Errichtung der Dreifach-Sporthalle gezählt werden. Sie soll den Kostenrahmen von etwa acht Millionen Euro nicht übersteigen. Zu den großen Projekten im Ort zählt laut Bürgermeister der barrierefreie Ausbau der S-Bahnstation, die einen Durchstich der Fußgängerunterführung Richtung Norden beinhaltet.

Zur Bürgerversammlung kamen in diesem Jahr lediglich 40 Besucher, die sich kaum zu Wort meldeten. Ein Thema, das in der Vergangenheit auf großes Interesse der Bürger gestoßen ist, ist die Verkehrssituation in der Sonnen- und Bahnhofstraße. Mit einer zunächst befristeten Einbahnstraßenregelung und begleitenden Verkehrszählung hatte der Gemeinderat versucht, die Situation auf den betroffenen Straßen zu entschärfen. Er verlängerte die Maßnahme auf ein weiteres Jahr und verfasste ein Schreiben an das Landratsamt, das Verbesserungsvorschläge beinhaltet. Sobald eine Antwort vorliegt, werden sich die Gemeinderäte laut van der Weck erneut damit befassen. Für den Ausbau der Geothermie in den drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim wurde in der Energiezentrale eine vierte Netzpumpe eingebaut. Mit einer weiteren Bohrung sollen die Arbeiter laut Feldkirchns Bürgermeister prüfen, ob der steigende Wärmebedarf durch zahlreiche neue Kundenanschlüsse sichergestellt ist.

Gute Nachrichten gab es vom Chef der Polizeiinspektion Haar, Karl-Heinz Schilling, der die Kriminalitätsstatistik für 2016 vorstellte. Sowohl bei den Unfällen im Ortsgebiet als auch bei den Sachbeschädigungen und Diebstahlsdelikten gingen die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2015 zurück. Mit 35,7 Taten auf 1000 Einwohner liegt Feldkirchen deutlich unter dem Durchschnitt im Landkreis.

© SZ vom 27.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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