Brunnthal:Wirtschaftliche Wirtschaft

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Grüne fordern Kostenaufstellung für Gasthof in Brunnthal

Von Michael Morosow, Brunnthal

Der Neubau eines Gasthofs mit Hotel in der Ortsmitte soll für die Gemeinde kein finanzielles Wagnis darstellen. Diese Ansicht vertreten die Grünen am Ort, die nun in einem Antrag an Bürgermeister Stefan Kern und den Gemeinderat die Ausarbeitung einer detaillierten Gesamtkostenaufstellung mit Wirtschaftlichkeitsberechnung gestellt haben. "Wir haben mit großem Glück Planer und Architekten gefunden, die Erfahrung und Hintergrundwissen in der Planung von Hotel und Gaststättenbetrieben haben und sich zugleich auskennen in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Auftraggebern", heißt es in dem von Gemeinderätin Hilde Miner formulierten Antrag.

Die Bebauung des Lutterschmid-Areals ist im Zusammenhang mit der Neugestaltung der künftigen Ortsmitte zu sehen. Ein Gasthof, ein kleinerer Hotelbetrieb und ein Biergarten sind vorgesehen, aber auch Gewerbeflächen und Wohnungen. Wie berichtet, hatten Planer im April sechs Varianten vorgestellt, nach denen das Grundstück, auf dem bis vor kurzem noch der alte Gasthof Lutterschmid stand, bebaut werden könnte. Die Gemeinde hat mittlerweile ein südlich angrenzendes, 1100 Quadratmeter großes Grundstück dazugekauft und damit die Möglichkeiten erweitert, die neue Brunnthaler Ortsmitte zu gestalten.

Als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat dürften nach Meinung der Grünen aber nicht nur gestalterische und städteplanerische Gesichtspunkte dienen. Es müssten vor allem die Gesamtkosten des Bauvorhabens im Verhältnis zu den erzielbaren Einnahmen gesehen werden, heißt es in der Antragsbegründung.

Die bereits erhaltenen städteplanerischen Konzepte unterscheiden sich jedoch nach Darstellung der Grünen bereits erheblich in Summe der Kubatur und den damit ausgelösten Kosten sowie auch auf der Einnahmenseite. Mehr Kosten bedeuteten nicht notwendigerweise höhere Einnahmen. Jedes Modell sollte von einer groben Kostenaufstellung mit Wirtschaftlichkeitsrechnung begleitet werden, schreibt Miner. Für Modelle der engeren Wahl werde eine detaillierte Kosten-Einnahmeschätzung notwendig, mit Best- und Worst-Case-Szenarien.

Ein privater Investor würde keine Investition tätigen, ohne vorher Kosten und Einnahmen in einer Gegenüberstellung dieser Größe gründlich beleuchtet zu haben, um in weiterer Betrachtung die Amortisation des eingesetzten Kapitals zu bewerten. Umso wichtiger sei es, dass im öffentlichen Bereich vorausschauend und verantwortungsvoll geplant werde, hießt es abschließend.

© SZ vom 05.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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