Brunnthal:Wasserwerk wird teurer

Lesezeit: 1 min

Brunnthal will alles aus einem Guss bauen

Wer denkt beim Ortsnamen Brunnthal nicht gleich an Wasser? Angesichts der Androhung aus dem Loisachtal, an einige Münchner Umland-Gemeinden zukünftig kein Wasser mehr zu liefern, schätzt sich jede Ortschaft glücklich, die aus eigenen Quellen ihr Trinkwasser bezieht. Somit ist Brunnthal fein raus. Allerdings sollte die Förderung und Verteilung des wichtigen Guts zuverlässig geschehen, die Anlagen müssen funktionieren. Das ist in Brunnthal nicht immer der Fall, daher wird neu gebaut. Jetzt stellt sich heraus: Brunnen und Wasserwerk werden teurer als gedacht.

Bei genauerer Betrachtung der zwei gemeindlichen Wasserwerke hatte sich schon vor mehr als fünf Jahren herausgestellt, dass das Brunnenhaus in Otterloh einer gehörigen Sanierung bedarf. In dem 1973 gebauten Gebäude platzte Beton ab, die Eisenarmierung der Decke setzte Rost an. Auch die Rohre waren in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat hatte beschlossen, einen neuen Brunnen samt Wasserwerk anzulegen, circa zwei Kilometer weiter südlich des jetzigen Standorts, in der Nähe der Autobahnausfahrt Sauerlach/Hofolding. Die neue Brunnenanlage an der Römerstraße wird zwei 500 Kubikmeter große Wasserbehälter aus Edelstahl erhalten und eine Technik, die kostengünstig mit Nachtstrom und mit Strom aus der gebäudeeigenen Photovoltaikanlage versorgt wird. Eine automatische Trübungs- und pH-Wert-Messung sichert die Kontrolle der Wasserqualität. Die Zubringerleitung zum Wasserwerk Brunnthal verläuft auf Waldgebiet und berührt das Gemeindegebiet Sauerlachs nicht.

Das neue Wasserwerk wird das Trinkwasser in dasselbe Leitungsnetz speisen wie das bisherige und wie das zweite an der Miesbacher Straße in Faistenhaar. Beide können einander ersetzen und werden miteinander vernetzt. Läuft der neue Brunnen, wird der Bestand vom alten rückgebaut. Die Gemeinde mache jetzt alles aus einem Guss, um nicht in drei Jahren wieder mit Bauarbeiten anzufangen, betonte Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Die Kosten lägen jetzt bei 1,27 Millionen Euro, 108 000 Euro höher als ursprünglich kalkuliert. Ob sich das auf den ohnehin hohen Wasserpreis auswirkt, ist noch offen.

© SZ vom 05.12.2020 / abo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: