Brunnthal:Realschule und Turnhalle willkommen

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Schnell zum nächsten Ziel: Bürgermeister Kern setzt sich für Radwege ein und hofft auf Schule mit Turnhalle. (Foto: Claus Schunk)

Bürgermeister Stefan Kern bietet Brunnthal als Standort an, sollte Höhenkirchen-Siegertsbrunn keine Fläche findet

Von Hannes Putfarken, Brunnthal

Bürgermeister Stefan Kern kann sich vorstellen, dass die für Höhenkirchen-Siegertsbrunn geplante Realschule auf Brunnthaler Grund und Boden gebaut wird. Das teilte Kern auf der Bürgerversammlung für Brunnthal im Mehrzweckraum der Grundschule mit.

Eigentlich soll die Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn gebaut werden - doch bisher findet sich dort keine geeignete Fläche für einen Schulneubau. Kern brachte deshalb seine Gemeinde als Ausweichstandort ins Spiel. Denn für ihn bietet eine Realschule in Brunnthal gleich mehrere Vorteile. Zum einen würden die Brunnthaler Realschüler davon profitieren, meinte Kern: "Bis jetzt mussten immer unsere Schüler zum Teil weite Wege zur Schule zurücklegen. Jetzt darf es auch mal die Schüler aus anderen Gemeinden treffen. Eine funktionierende Busverbindung gibt es ja bereits."

Zum anderen käme die Gemeinde so nebenbei in den Genuss einer neuen Turnhalle. Diese könnte dann auch von den ortsansässigen Sportvereinen mit genutzt werden. Auch die Kosten würden sich letztendlich in Grenzen halten, erklärte Kern. Schließlich seien die Gemeinden aus dem Schulzweckverband im Südosten des Landkreises München anteilig der Schülerzahl, die sie stellen, an den Kosten beteiligt. Ein Großteil der Unterhaltskosten würden also die anderen Gemeinden des Zweckverbands tragen. Die Kosten für den Betrieb der Turnhalle zahle ohnehin der Landkreis. Allerdings kommt Brunnthal überhaupt nur dann ins Spiel, wenn das Projekt in Höhenkirchen-Siegertsbrunn platzt.

Ein weiteres Thema auf der Bürgerversammlung war der Bau des neuen Ortskerns. Bis Herbst 2019 sollen auf dem ehemaligen Lutterschmid-Areal ein Gasthof mit Hotel samt Gewerberäumen und ein Wohnhaus mit zehn Wohneinheiten entstehen. Während anfangs einmal von nur rund sechs Millionen für die Neugestaltung der Ortsmitte die Rede war, ging man zuletzt von rund 12,5 Millionen Euro aus. Wie Bürgermeister Kern nun aber mitteilte, wird auch diese Summe nicht einzuhalten sein. Alleine durch die Ergebnisse aus den vergangenen Ausschreibungen sei klar, dass die Kostenprognose um fast 600 000 Euro überstiegen werde, sagte Kern. Grund für die schlechten Ergebnisse seien unter anderem die prall gefüllten Auftragsbücher der Baubetriebe, sodass es kaum noch Konkurrenz bei den Ausschreibungen gebe. Problematisch verlief Kern zufolge vor diesem Hintergrund die europaweite Ausschreibung für Fensterfronten bei den Neubauten. Von dem Ergebnis zeigte sich Kern ziemlich betroffen: "Nicht eine einzige Firma hat ein Angebot abgegeben. Das war schon erstaunlich."

Finanziell steht die Gemeinde laut Kern trotz großer Investitionen gut dar. Das vergangene Jahr schloss Brunnthal mit einem Plus von mehr als 1,8 Millionen Euro ab. Für dieses Jahr hofft Kern auf ein knappes Plus von etwa 100 000 Euro. Eine genaue Prognose für das Haushaltsjahr 2017 wollte er nicht abgeben. Dazu gebe es noch zu viele Unbekannte in der Rechnung. Gründe für die im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Haushaltszahlen sind neben der um 200 000 Euro gestiegenen Kreisumlage vor allem die gestiegenen Personalaufwendungen in der Gemeinde und die gestiegenen Kosten für die Kinderbetreuung. Hinzu kommen hohe Ausgaben für Straßen und Wegebau. So kamen auf die Gemeinde zum Beispiel bei der Sanierung der Bogenstraße in Brunnthal erhebliche Mehrkosten zu. Weil der Boden unter anderem mit Bitumen kontaminiert war, musste die Erde aufwenig entfernt und kostspielig entsorgt werden.

Kern gab zudem bekannt, dass der Fahrradweg zwischen Dürrnhaar und Faistenhaar gebaut werden soll. Die Baukosten bezifferte Kern mit rund 900 000 Euro, wobei ein Teil vom Freistaat Bayern übernommen wird. Schon in den Sommerferien im kommenden Jahr soll der neue Radweg fertiggestellt werden. "Vor allem für den Anschluss an die S-Bahn-Station in Faistenhaar ist der Radweg ein wichtiges Projekt", zeigte sich Kern mit dessen Umsetzung sichtlich zufrieden.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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