Brunnthal:Lieber zum Segeln als zur Sitzung

Gemeinderatsmitglied Matthias Amtmann wehrt sich gegen Maskenpflicht

Von Angela Boschert, Brunnthal

Der Brunnthaler Gemeinderat Matthias Amtmann (Unabhängigen Brunnthaler Wählergruppe UBW) hat wegen seiner Weigerung, eine FFP2-Maske zu tragen und einen Corona-Test zu machen, nicht an der jüngsten Sitzung des Gremiums teilgenommen. Er werde keine FFP2-Maske in der Gemeinderatssitzung tragen, weil diese seine "Gesundheit stark gefährde", teilte Amtmann vor der Sitzung Bürgermeister Stefan Kern (CSU) mit. Zudem liege die Sieben-Tage-Inzidenz konstant unter 100, folglich sei die Notbremse aufgehoben. "Ich werde deshalb zur Sitzung kommen, ohne mich davor zu testen."

Kern reagierte mit klaren Worten. Jeder, der an einer Gemeinderatssitzung teilnehme, müsse einen hochwertigen Mund-Nasen-Schutz, also eine FFP2-Maske, tragen, Gemeinderäte hätten keine Sonderstellung. Er halte es für "höchst unsolidarisch, andere Kollegen und Besucher aus Bequemlichkeit zu gefährden. Nur aus medizinischen Gründen und mit Vorlage eines entsprechenden ärztlichen Attestes würde ich einer Befreiung von der Maskenpflicht folgen". Kern verwies auf den Hausrechtsparagrafen der Bayerischen Gemeindeordnung, wonach der Vorsitzende "mit Zustimmung des Gemeinderats Mitglieder, welche die Ordnung fortgesetzt erheblich stören, von der Sitzung ausschließen" kann. Das gelte auch für Mitglieder des Gemeinderats.

Kerns Worte hatten Wirkung. Amtmann blieb der Gemeinderatssitzung "privat entschuldigt" fern. Über das Maskentragen bei der Gemeinderatssitzung im Juni macht sich der UBW-Fraktionsvorsitzende vorerst keine Gedanken. Er sei dann "auf jeden Fall noch beim Segeln im Mittelmeer auf dem Wasser", ließ er die Kollegen wissen.

© SZ vom 20.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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