Brunnthal:Lesehunger

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Die Bücherei ist sehr beliebt und erweitert ihre Öffnungszeiten in den Ferien

Der Brunnthaler Gemeinderat hört es gerne, wenn ihm jemand sagt, dass etwas im Ort gut läuft; am Ende sogar noch besser als anderswo. Die Leiterin der Gemeindebücherei, Annette Strauch, tat den Mitgliedern des Gremiums letztens im Kulturausschuss den Gefallen und berichtete von dem erfreulich großen Lesehunger der Gemeindebürger. Die Ausleihzahlen seien hoch. Bei der Online-Ausleihe elektronischer Medien liege man mit 1382 Ausleihen in diesem Jahr vor den vergleichbaren Nachbargemeinden mit ihren Büchereien: 1294 Ausleihen in Aying und 893 in Putzbrunn.

Die Gemeindebücherei in Brunnthal verfügt seit einiger Zeit im neuen Gemeindehauses über recht attraktive Räume. Auf zwei Ebenen werden 6255 Bücher und 827 CDs präsentiert. Die Klassen aus der benachbarten Grundschule kommen laut Informationen der Bücherei eine Schulstunde in der Woche vorbei, um dort Projekte vorzubereiten. Der Bereich für Erwachsene ist behindertengerecht erreichbar und verfügt über einen großen Lichthof. "Momentan haben wir jede Woche Neuanmeldungen. Unsere Bücherei ist eine der wenigen in Bayern, die keine Benutzungsgebühren verlangt. Wir werden zum neuen Mittelpunkt unserer Gemeinde." So schwärmt die Leitung der Bücherei auf der Gemeinde-Homepage.

Nicht viel anders klang es im Gemeinderat, wo Annette Strauch berichtete, dass bis Ende Juli in diesem Jahr 11 081 Bücher und CDs aus dem Präsenzbestand ausgeliehen worden seien. Gerade auch bei den elektronischen Medien sieht Strauch einen Aufschwung. Seit Februar 2015 ist die Gemeindebücherei Mitglied im E-Medien-Verbund Bayern und bietet zusätzlich Zugriff auf 17 000 E-Medien, also Bücher, Hörspiele, Musik und Magazine. 841 Brunnthaler nutzen Strauch zufolge das Angebot.

Zurücklehnen will sich die Büchereileiterin angesichts dieser Zahlen aber nicht. Abgesehen vom E-Book will sie sich um das klassische Büchereigeschäft kümmern. Strauch beantragte bei der Gemeinde, die Ausleihzeiten verlängern zu dürfen. Vor allem in den Schulferien sollte es Öffnungszeiten geben. Strauch sagte, gerade die Ferien seien Lesezeit und Eltern hätten ihr Bedauern geäußert, dass im Sommer sechs Wochen geschlossen sei. Die "kleinen Ferien" seien kein Problem. "Da kommt jeder drüber", sagte sie. Aber schön wäre es, in den Pfingst- und Osterferien in der Woche ohne Feiertag mal aufmachen zu können; und in den großen Ferien: nach drei Wochen vielleicht mal drei Tage hintereinander.

Bürgermeister Stefan Kern (CSU) zeigte als bekennender Urlaubsleser Verständnis und warb dafür, 3167 Euro im Jahr zur Verfügung zu stellen, um die Öffnungszeiten auszuweiten. Laut Strauch lässt sich das Angebot mit dem vorhandenen Personal stemmen. Der Gemeinderat stimmten dem probeweise für ein Jahr zu.

© SZ vom 05.11.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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