Brunnthal:Erste Hilfe für eine Kastanie

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Gemeinderäte geben Baum vor dem Rathaus nicht auf

Die Rathauskastanie in Brunnthal ist ein Patient. Bereits als der Neubau des Rathauses in der Ortsmitte anstand, musste man sich Sorgen machen um den Baum. Es stand sogar zur Debatte, ihn zu fällen. Doch dann entschieden die Gemeinderäte, den ortsprägenden Baum für einige tausend Euro wieder aufpäppeln zu lassen. Mittlerweile aber hat sich sein Zustand wieder verschlechtert. Bürgermeister Stefan Kern (CSU) brachte deshalb kürzlich im Gemeinderat zur Sprache, wie nun weiter zu verfahren sei. Bis zu 70 Zentimeter tiefe Risse gebe es an der Kastanie, sagte er. Sie brauche einen Erste-Hilfe-Einsatz oder müsse gefällt werden. "Das ist ein Baum, der schon so lange im Ort steht an so einer zentralen Stelle", sagte Hilde Miner (Grüne), der müsse unbedingt bleiben. Viele Brunnthaler seien emotional mit dem Baum verbunden. "Das kann man mit Ersatzpflanzungen nicht ersetzen."

Und wenn sonst auch mancher CSU-Vertreter die Stirn runzelt, wenn so offensichtlich grüne Positionen im Gemeinderat auf den Tisch kommen, so verhielt es sich diesmal doch ganz anders. "Ich muss dir Recht geben", sagte Thomas Mayer (CSU), "ich möchte auch, dass der so stehen bleibt." Christian Schleich (PWB) riet noch dazu, den Baum massiv zuzuschneiden, damit er sich wieder erholen könne. Bürgermeister Kern sprach von 2600 Euro, die für den Baum ausgegeben werden sollten. Vor Jahren habe man sogar mal mehrere zehntausend Euro dafür in die Hand genommen. Alle stimmten dafür, den Baum zu erhalten. Hilde Miner regte zudem an, dass Mitarbeiter des Bauhofs große Bäume, die in der Gemeinde unter langen Hitzeperioden litten, gezielt gießen sollten. Die Trockenheit setze vielen Bäumen zu.

© SZ vom 12.07.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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