Brunnthal:Brunnthal schafft bezahlbare Wohnungen

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Von Michael Morosow, Brunnthal

Der Wohnraum in der Gemeinde Brunnthal ist knapp, gleichzeitig schießen die Immobilienpreise immer weiter in die Höhe. Der Gemeinderat hat sich deshalb bereits in seiner Februar-Sitzung darauf verständigt, seine gemeindeeigenen Grundstücke zu bebauen, um den größten Notstand zu beheben. Fünf Areale sind dazu von einem beauftragten Architekten nach ihren Bebauungsmöglichkeiten unter die Lupe genommen worden. Die Ergebnisse seiner Untersuchung sind nun in der jüngsten Gemeinderatssitzung dem Gremium präsentiert worden. Ein möglicher Bauplatz ist dabei nach Darstellung von Bürgermeister Stefan Kern gesetzt: das Grundstück südlich der Glonner Straße. Hier soll im Erdgeschoss eine Kinderkrippe mit einer Geschossfläche von 430 Quadratmetern entstehen und im Ober- und Dachgeschoss Wohnraum geschaffen werden; im Obergeschoss auf einer Grundfläche von 355 Quadratmetern eine Vier-, eine Drei- und eine Einzimmerwohnung, im Dachgeschoss eine Drei- und eine Vierzimmerwohnung.

Zur Finanzierung der Baukosten setzt die Gemeinde auf staatliche Unterstützung im Rahmen des kommunalen Wohnbauförderprogramms in Höhe von 30 Prozent der Gesamtkosten sowie auf einen zinsfreien KFW-Kredit, der maximal 60 Prozent der Kosten abdecken würde. "Wir wollen nur rentierliche Schulden machen, die durch die Mieteinnahmen gedeckt werden", sagte Kern am Donnerstag zur SZ. Weitere Grundstücke, die für eine kommunale Wohnbebauung in Frage kommen sind ein Areal in Faistenhaar an der Ayinger Straße gegenüber der Tankstelle Ritz, eines in Hofolding an der Faistenhaarer Straße neben dem Friedhof, eines in Brunnthal an der Blumenstraße, Ecke Hachinger Weg und eines in Hofolding an der Sauerlacher Straße. Einen Beschluss dazu gefasst hat der Gemeinderat am Mittwoch nicht. "Die Vorhaben sind in der Diskussion nur gereift", sagte Kern.

Man habe festgestellt, dass in der Gemeinde in den vergangenen Jahren viel zu wenige Wohnungen, insbesondere Mehrfamilienhäuser gebaut worden seien, sagte Kern. Das freilich liege nicht zuletzt an den Immobilienpreisen, "die durch die Decke geschossen sind". Laut einer Vorabinfo des Landratsamtes München, so Kern, seien die Bodenpreise in kurzer Zeit von 600 auf 900 Euro pro Quadratmeter gestiegen, in kleineren Ortsteilen würden sogar Quadratmeterpreise von 1100 bis 1300 Euro aufgerufen. "Normale Menschen können hier nicht bauen. Wir werden zwar auch ein Einheimischenmodell anbieten, aber wenn jemand 300 000 Euro allein für den Grund hinlegen muss, dann kann das ein Normalverdiener nicht schaffen", schätzt Kern die Situation ein. Es gebe substanziell zu wenige Wohnungen in Brunnthal, deshalb wolle die Gemeinde jetzt selbst welche anbieten, nicht zuletzt für junge Feuerwehrleute.

© SZ vom 11.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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